Verbio im Pivotal-Point-Check: USA-Geschäft trägt Früchte – EBITDA von 120 bis 160 Mio. Euro soll erzielt werden!

• Verbio realisierte im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmalig eine Rekordproduktion von mehr als 1,0 Mio. Tonnen Biodiesel und Bioethanol sowie 1.100 GWh Biomethan.
•  Das Unternehmen ist einem unfairen Wettbewerb durch Importe von "grünen Mogelpackungen" aus Asien und fingierten Klimaschutzprojekten zur vermeintlichen Treibhausgas-Minderung ausgesetzt.
•  Im laufenden Geschäftsjahr soll das Ergebnis in den USA erstmals positiv mit 120 bis 160 Mio. Euro zum operativen Ergebnis beitragen.

Der Biokraftstoff-Hersteller hat sein Gewinnziel im abgelaufenen Geschäftsjahr wegen des Ausbaus seines US-Geschäfts nur knapp erreicht, wie das Unternehmen am 26.09.2024 mitteilte. Die Aktie sprang jedoch dank der Aussicht auf gute Geschäfte in den USA deutlich ins Plus. Damit konnte aber nur ein kleiner Teil der herben Verluste aus dem bisherigen Jahresverlauf wieder wettgemacht werden. Seit Jahresbeginn hat das Unternehmen immer noch fast 40 % an Börsenwert eingebüßt.

Der Umsatz ging im abgelaufenen Geschäftsjahr im Jahresvergleich um 16 % auf 1,66 Mrd. Euro zurück. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 121,6 Mio. Euro. Damit lag das Ergebnis am unteren Ende des Zielkorridors, den Verbio im Januar auf 120 bis 150 Mio. Euro gekappt hatte. Der nun erzielte operative Gewinn lag nur rund halb so hoch wie im Vorjahr.

Als Ursache für den starken Rückgang nannte Verbio neben den gesunkenen Quotenpreisen für Treibhausgase die Anlaufkosten für seine Wachstumsprojekte in den USA. Auch sind die Marktbedingungen durch "massive, fragwürdige Importe fortschrittlichen Biodiesels aus Asien" schwierig. Im laufenden Geschäftsjahr 2024/25 soll das Ergebnis in den USA erstmals positiv zum operativen Ergebnis (Ebitda) beitragen. Wie bereits bekannt, will der Vorstand hier zwischen 120 und 160 Mio. Euro im Konzern erzielen. Auf der Hauptversammlung im Dezember soll vorgeschlagen werden, die Dividende auf 20 Cent je Aktie zu belassen.

Im Geschäftsjahr 2023/24 realisierte Verbio eine Rekordproduktion von erstmalig mehr als 1,0 Mio. Tonnen Biodiesel und Bioethanol sowie 1.100 GWh Biomethan. Trotz der Rekordproduktion lag der Konzernumsatz 2023/24 mit 1,66 Mrd. Euro unter den Umsatzerlösen des Vorjahres. Ein Grund dafür sei, dass seit Anfang 2023 falsch deklarierte China-Importe von vermeintlich fortschrittlichem Biodiesel den europäischen Markt überschwemmen, so Verbio. Tatsächlich existierten viele beim Umweltbundesamt eingereichten Klimaschutzprojekte nur auf dem Papier, eine echte CO2-Einsparung wurde danach nicht erzielt.

Verbio kommt auf eine Marktkapitalisierung von 1,19 Mrd. Euro. Im Geschäftsjahr 2025 soll ein Umsatz von 1,83 Mrd. Euro erreicht werden. Bis 2027 wird mit einem Anstieg auf 2,37 Mrd. Euro kalkuliert. Der Gewinn pro Aktie soll im Geschäftsjahr 2025 0,98 Euro betragen und bis 2028 auf 1,48 Euro ansteigen. Das KGV2027e liegt bei 12,6. Der Bundestag will endlich reagieren und die Rückabwicklung gefälschter Klimaschutzprojekte in Angriff nehmen. Das schwierige Marktumfeld dürfte bei der Aktie weitgehend eingepreist sein.