Verbio: Der Bundesrat macht den Weg für reinen Biodiesel frei. Mit seinem „verbiodiesel“ steht der Konzern parat!
- Der Bundesrat macht mit seiner Entscheidung vom 22.03.24 den Weg für reinen Biodiesel an den Tankstellen frei. Die Nachfrage nach "verbiodiesel" aus Rapsöl müsste zunehmen.
- Billig-Importe von falsch etikettiertem Biodiesel aus China belasteten die Biodieselpreise. Jetzt lässt der Druck nach. Die Preise sollten das Tal durchschritten haben.
- Ab 2025 ist mit einer neuen Phase des EPS-Wachstums zu rechnen. Es könnten 1,72 Euro verdient werden. Das KGV läge bei 11,6.
Der Bundesrat hat den Weg für reinen Biodiesel an den Tankstellen freigemacht. Verbio bietet mit seinem "verbiodiesel" aus Rapsöl das passende Produkt an. Zudem lässt der Druck durch die Billig-Importe von falsch etikettierte Biodieselimporten nach, wie der CEO zuletzt mit sinkenden Lagerbeständen und besseren Preisen andeutete. Ab 2025 könnte Verbio wieder wachsen und hätte ein KGV25e von 11,6. Daraus erwächst für die Aktie ein deutliches Erholungspotenzial!
Bundesrat ebnet den Weg für reinen Biodiesel. Verbio hat mit "verbiodiesel" das passende Produkt!
Am 22.03.24 machte der Bundesrat den Weg für reine Biodiesel an Tankstellen frei. Zukünftig wird der LKW- und Autofahrer auch die Möglichkeit haben Biodiesel zu tanken, der komplett ohne Erdöl hergestellt wurde. Stattdessen stammt er aus der Verarbeitung von Abfallstoffen sowie Pflanzenölen. Sogenannte paraffinische Kraftstoffe sollen sich mehr durchsetzen, weil sie gerade bei der gewerblichen Nutzung auf Interesse stoßen dürften, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Ein Profiteur des Beschlusses ist Verbio. Denn das Unternehmen ist auf die Einführung vorbereitet. Mit "verbiodiesel" verfügt man seit Jahren über ein Produkt, dass überwiegend aus Rapsöl sowie Fettsäuren hergestellt wird. Gegenüber fossilem Diesel kann "verbiodiesel" die CO2-Emissionen um 70 Prozent senken. Für das Produkt und die Technologie von Verbio spricht auch, dass nur hochwertige Koppelprodukte bei der Herstellung entstehen, die wieder in den Produktionsprozess gelangen oder zu Pharmaglycerin und Phytosterol verarbeitet werden.
Sinkende THQ-Quoten und Billig-Produkte aus China bremsen das Geschäft
Verbio hatte in den letzten Quartalen keine leichte Entwicklung hinter sich. Sinkende THQ-Quoten sowie falsch etikettierte Biodieselimporte aus China, die auf die Marge drückten, verhagelten die Unternehmensentwicklung. Denn aus China kamen zuletzt plötzlich große Mengen an fortschrittlichem Biodiesel. Bei diesem soll es sich aber um Biodiesel aus Palmöl, der nicht auf die Erfüllung der Treibhausgasreduktionsquote (THG-Quote) angerechnet wird, gehandelt haben, der zu fortschrittlichem Biodiesel aus Reststoffen umetikettiert wurde. Denn dieser kann in Deutschland doppelt auf die THG-Quote angerechnet werden. Hier sollte sich nun eine Besserung einstellen. Im 1. Halbjahr 2023/24 gelang es Verbio bei einem Umsatz von 908,9 Millionen Euro (-15 Prozent) ein Periodenergebnis von 76,9 Millionen Euro (-24 Prozent) einzufahren. Die Zahlen sind ein Ausdruck der gesunkenen Preise für Biodiesel, Bioethanol sowie der THG-Quotenpreise. Für das Gesamtjahr rechnet Verbio mit einem EBITDA von 120 bis 150 Millionen Euro. Der Factset-Konsens schätzt das EPS auf 0,97 Euro.
Ab 2025 sollte ein neues Gewinnanstieg starten - KGV25e von 11,6!
Laut Verbio wurden europäische Maßnahmen ergriffen, um die Biodieselimporte zu reduzieren. Da jedoch die massiven China-Importe einen Puffer von 6 Millionen Tonnen an CO2-Einsparung schafften, wird Verbio wohl erst ab 2025 wieder bessere Geschäfte erzielen. Ein Hoffnungsschimmer ist, dass laut dem CEO in den letzten Wochen die Lagebestände sanken und sich wieder höhere Preise etablierten. Dann könnte der Konzern vor einer deutlichen Erholung beim EPS stehen. Der Factset-Konsens taxiert es auf 1,72 Euro. Damit läge das KGV bei 11,6. Teuer wäre Verbio als ein Anbieter von wichtigen Produkten zur CO2-Einsparung und zur Gasversorgung nicht, aber das Unternehmen hängt stark an der Politik, den Input-Preisen sowie Preisen für die THG-Quoten, Biodiesel und Bioethanol ab. Weil auf dem aktuellen Level ein hoher Pessimismus eingepreist ist, sollte die Entscheidung des Bundesrats helfen, dass die Aktie eine ausgeprägte Erholung startet.