UiPath: Generative KI kann 70 % der Stunden automatisieren – Gewinnüberraschung liefert neue Kaufsignale!

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UiPath (PATH) wurde von Gartner bereits das 5. Mal als Leader bei der Robotic Process Automation (RPA) ausgezeichnet, wo es darum geht, bei vorhandenen Softwareanwendungen spezielle Roboter bzw. Bots zu integrieren, die sich wiederholende Aufgaben übernehmen und damit die Workflows deutlich beschleunigen. Möglich macht dies die KI-gestützte UiPath Business Automation Platform, um etwa das Eingeben von Daten, Verfassen und Versenden von E-Mails bis hin zu Onboarding-Prozessen der Kunden. Mit dem UiPath Studio gibt es eine Entwicklungsumgebung für die RPAs und mit dem Orchestrator lässt sich die ganze Schar an Robotern zentral überwachen. Unter den knapp 10.900 Kunden in über 100 Ländern sind Google, Airbus, Autodesk, Honeywell, HP oder auch die NASA. Das Marktpotenzial bezifferte UiPath bei der Investorenkonferenz im letzten Jahr mit dem aktuellen Portfolio auf 61,1 Mrd. USD. Künftig soll dieses mit weiteren Low-Code-Entwicklungsplattformen oder dem Geschäftsprozessmanagement auf 93,2 Mrd. USD erweitert werden.

Dank generativer KI können theoretisch 70 % der Stunden automatisiert werden
McKinsey geht in einer aktuellen Studie davon aus, dass generative KI den Gesamtprozentsatz der Stunden, die theoretisch durch die Integration heute vorhandener Technologien automatisiert werden könnten, von etwa 50 % auf etwa 60 % bis 70 %. Damit hat sich das Automatisierungspotenzial also beschleunigt. "Die Nutzung des Potenzials von KI steht ganz oben auf der Agenda fast aller Führungskräfte" sagt Co-CEO Daniel Dines. Die Automatisierungsplattform von UiPath ermöglicht es Kunden, die eigene spezialisierte KI und Governance mit der Kraft der generativen KI zu verbinden, um "nahezu grenzenlosen Wert zu erschließen". Über das Project Wingman sollen die Entwicklungsprozesse bereits mit generativer KI vereinfacht werden. Die eigenen spezialisierten KI- und ML-Funktionen sollen zunehmend mit großen Sprachmodellen verbunden werden, weshalb bei der Google Cloud Next 2023 am 29. August auch neue Konnektoren der UiPath Business Automation Platform für Google AI und Google Workspace vorgestellt wurden. Damit soll es den Entwicklern und Datenwissenschaftlern ermöglicht werden, generative Text und Chat-Vervollständigung in ihre Automatisierungen zu integrieren. Diese erhalten direkten Zugriff zum Sprachmodell PaLM 2 von Google sowie Anbindungen zu Gmail, Google Kalender, Google Sheets und Google Drive. Zuvor wurden bereits Ende Juni OpenAI- und Azure OpenAI-Konnektoren mit Unterstützung für GPT-4 sowie das Falcon Large Language Model (LLM) über seinen Amazon SageMaker-Connector angekündigt.

Gewinnüberraschung und 500 Mio. USD-Aktienrückkaufprogramm angekündigt
Im 2. Quartal konnte der Gesamtumsatz um 18,5 % auf 287 Mio. USD (Konsens: 282,14 Mio. USD) gesteigert werden. Eine größere Überraschung lieferte der um 550 % auf 0,09 USD je Aktie (Konsens: 0,03 USD) verbesserte Nettogewinn. Co-CEO Rob Enslin verweist auf sich auszahlende KI-Investitionen und betont "Mit Blick auf die 2. Jahreshälfte nimmt die Dynamik im gesamten Unternehmen zu, da die Kunden den Bedarf an Effizienz im aktuellen Betriebsumfeld und die langfristigen strukturellen Vorteile der Automatisierung erkennen." Dafür spricht auch die Net Retention Rate von 121 %. Die jährlich wiederkehrenden Erlöse (ARR) konnten um 25 % auf 1,308 Mrd. USD gesteigert werden. Die Kundenanzahl mit einem ARR von über 100.000 USD stieg von 1.660 auf 1.930 an. Bei mindestens 1 Mio. USD sind es 254 Kunden nach zuvor 190 Abnehmern. Genehmigt wurde auch ein neues bis 2025 laufendes Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 500 Mio. USD. Für das Geschäftsjahr 2024 rechnet das Management nun mit einem Wachstum von etwa 20 % auf 1,273 bis 1,278 Mrd. USD (Konsens: 1,27 Mrd. USD). Im Folgejahr wird eine Steigerung auf 1,50 Mrd. USD angenommen. Der Nettogewinn soll allerdings konstant bei 0,37 USD je Aktie blieben, was angesichts der aktuellen Gewinnüberraschung zu konservativ sein könnte. Auch Cathie Wood scheint überzeugt und kaufte zuletzt Mitte August über ARK Investment 658.000 weitere Aktien.

Top-Story aus der Trader-Zeitung vom 07.09.2023
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