Symbotic beschleunigt die Bereitstellung seiner KI-Lagerautomationssysteme - Umsatzverdoppelung und erstmals positives EBITDA

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Symbotic (SYM) kann als Anbieter von KI-basierten Lagerautomationssystemen sein bisher beeindruckendes Wachstumstempo auch im unsicheren Wirtschaftsumfeld aufrechterhalten. Im nun abgeschlossenen Geschäftsjahr 2023 konnte der Umsatz mit einem Anstieg von 98 % nahezu verdoppelt werden. Zurückzuführen war dies auf eine Verdoppelung der im Einsatz befindlichen Systeme. Aktuell gibt es damit 12 voll funktionsfähige Systeme und 35 laufende Bereitstellungsprozesse. Die wiederkehrenden Einnahmen sind nun profitabel und dürften in den nächsten Jahren mit Wartungen und Softwareupdates weiter zulegen, wenn mehr Systeme im Einsatz sind. Hier rechnet das Management langfristig mit Bruttomargen von über 60 %. Die bereinigte Bruttomarge konnte im letzten Quartal bereits um 80 Basispunkte auf 19,1 % gesteigert werden. Auf Quartalsbasis gab es ein Umsatzplus von 60,4 % auf 391,9 Mio. USD (Konsens: 306,90 Mio. USD) und mit 13 Mio. USD erstmals ein positives bereinigtes EBITDA. Kunden erkennen zunehmend die Vorteile, Personalengpässe zu kompensieren und Paletten mit hoher Geschwindigkeit speziell für einzelne Filialen angepasst versenden zu können. Symbotic-Systeme haben eine Lebensdauer von 25 Jahren und könnten als Komplettlösung für das Einlagern, Sortieren und die Versandvorbereitung die benötigte Lagerfläche um 30 % bis 60 % reduzieren. Derzeit gibt es acht Kunden, mit denen Erlöse generiert werden können, darunter Walmart, Target, C&S Wholesale Grocers oder Albertsons. Erst am 15. November konnte mit Southern Glazer’s Wine & Spirits das weltweit größte Vertriebsunternehmen alkoholischer Getränke gewonnen werden, was den weiteren Vorstoß über verpackte Lebensmittel hinaus bedeutet. Mit mehr als 3.000 Geschäften können mit der Technologie doppelt so viele Standorte als noch vor einem Jahr beliefert werden. Symbotic bewegt heute bereits jährlich Waren mit einer Kapazität von mehr als 400 Mio. Kisten pro Jahr, wobei derzeit Systeme für eine Steigerung auf 1,6 Mrd. Einheiten bereitgestellt werden. Mit potenziell über 500 Mrd. Kisten allein in den Vereinigten Staaten kratzt Symbotic allerdings erst an der Oberfläche eines großen Marktes.

SymBots werden mit NVIDIA-Chips noch leistungsfähiger
Neben Palettierungsrobotern kommen auch die neuen SymBots der 9. Generation zum Einsatz, die als autonome Transportroboter mit fast 1.000 Einheiten mehr Transaktionen pro Stunde als bisherige Modelle abwickeln können. Xavier-Chips von NVIDIA und verbaute Kameras liefern mehr Rechenleistung, um Pakete und andere Bots besser zu identifizieren. Dies führt zu einer besseren Koordination und ermöglicht es, einen effizienten Drohnenschwarm ohne Kollisionen aufzubauen. Bots sollen künftig selbstständig Entscheidungen treffen und geöffnete oder beschädigte Kisten erkennen. Gemeinsam mit der japanischen Holdinggesellschaft Softbank wurde im August auch das Joint Venture Greenbox gestartet, um auch kleinere Kunden ohne große Vorabkosten mit Warehouse-as-a-Service-Angeboten bedienen zu können. Damit wird der adressierbare Markt nicht nur von bisher 432 Mrd. USD um weitere 500 Mrd. USD vergrößert, sondern es gibt auch bereits eine erste Bestellung von 7,5 Mrd. USD, die in zwei Jahren jährlich wiederkehrende Einnahmen von 500 Mio. USD liefern soll. CEO Rick Cohen spricht von einem über den Erwartungen liegenden Interesse und es soll im nächsten Jahr der erste Kunde bekanntgegeben werden. Der Gesamtauftragsbestand liegt derzeit bei 23,3 Mrd. USD, wobei 11 Mrd. USD im August durch Greenbox hinzugekommen sind.

Umsatzwachstum soll sich auf über 70 % beschleunigen
Für das 1. Quartal des neuen Fiskaljahres 2024 wurden die Umsatzziele auf 350 bis 370 Mio. USD (Konsens: 348,62 Mio. USD) angehoben, was einem Wachstum von 70 % bis 79 % entspricht. Das bereinigte EBITDA soll mit 11 bis 14 Mio. USD erneut positiv ausfallen. Der Analystenkonsens rechnet auf Jahresbasis mit einem Umsatz von 1,65 Mrd. USD und einer Steigerung auf 2,36 Mrd. USD im Folgejahr. Erwartet wird heuer mit 0,22 USD je Aktie auch erstmals ein Nettogewinn, der sich bis 2025 auf 0,61 USD je Aktie verbessern dürfte. Mit einem KUV von 13 ist die Aktie bereits hoch bewertet. Es deuten sich nach einer Stabilisierung beim GD 200 neue Kaufsignale an.

Top-Story aus der Trader-Zeitung vom 21.11.2023
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