Super Micro Computer sieht Umsatzziel von 20 Mrd. USD dank KI-Boom in wenigen Jahren erreicht
Super Micro Computer (SMCI) sieht weiterhin Wettbewerbsvorteile als Komplettanbieter von Rechenzentrumslösungen. Leistungsstarke und energieeffiziente Serversysteme sind gefragt, wobei die führenden KI-Plattformen im Plug-and-Play-Rack-Maßstab als wichtigster Treiber fungieren. Die rasche Liefermöglichkeit erster KI-Systeme hebt Super Micro laut eigenen Angaben von der Konkurrenz ab und ermöglicht den Gewinn weiterer Marktanteile. Der Umsatz konnte im 2. Quartal um 33,6 % auf einen neuen Rekord von 2,18 Mrd. USD (Konsens: 2,08 Mrd. USD) gesteigert werden. Auch der Nettogewinn verbesserte sich um 34 % auf 3,51 USD je Aktie (Konsens: 2,96 USD). CEO Charles Liang betont "Wir sehen weiterhin eine beispiellose Nachfrage nach KI und anderen fortschrittlichen Anwendungen, die optimierte Rack-Scale-Lösungen erfordern. Wir sind in einer hervorragenden Position, um unsere Wachstumsdynamik fortzusetzen, angesichts unserer Rekordgewinne bei neuen Designs, unserer Kunden und unseres Auftragsbestands für die besten, skalierbaren KI-Komplettsysteme und IT-Lösungen." Das Unternehmen gilt dabei auch als einziger in den USA ansässiger Designer und Hersteller von KI-Plattformen und deckt diesen Bereich mit seiner Building-Block-Server-Architektur perfekt ab. Als Anbieter von Komplettsystemen wird den Kunden ein One-Stop-Shop-Erlebnis geboten, wodurch auch der durchschnittliche Systempreis gesteigert werden kann. Eines der wichtigsten Erfolgsmerkmale sind laut Liang auch die Kühllösungen, mit denen der Stromverbrauch in Rechenzentren um bis zu 40 % gesenkt werden kann.
Partnerschaft mit NVIDIA ist Gold wert – Neue MGX-Referenzarchitektur soll bald in Serie gehen
Fast die Hälfte des Quartalsumsatzes stammte von KI-Designs. Schon am 21. Juli stuften die Analysten von Rosenblatt die Aktie auf 375 USD (Buy) und hoben dabei die engen Beziehungen zu NVIDIA rund um die H100-GPUs hervor. Insbesondere die HGX Delta Next-Plattform, die auf dem H100 basiert, soll eine hohe Nachfrage verzeichnet haben. Eine gute Traktion gibt es aber auch bei den Gaudi 2 und PVC von Intel sowie den MI-250 KI-Beschleunigern von AMD. Gemeinsam mit NVIDIA wird die Vision neuer MGX-Referenzarchitekturen verfolgt, die als neue offene, flexible und zukunftssichere Lösung mehrere Generationen von GPUs, CPUs und DPUs vereint und über 100 Serverkonfigurationen bereitstehen soll. Hier wird über ein hohes Kundeninteresse und die Serienfertigung dürfte bald beginnen.
Neuer Produktionscampus in Nordamerika aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage
Eine Abschwächung der Nachfrage ist derzeit nicht in Sicht. Die bereits auf monatlich 4.000 Racks gesteigerte globale Produktionskapazität soll bis zum Jahresende auf 5.000 Racks ausgebaut werden. Neben dem Ausbau bestehender Anlagen im Silicon Valley und in Taiwan, wird in Nordamerika ein zusätzlicher neuer Campus errichtet. Bereits jetzt bieten die bestehenden Fabriken eine jährliche Umsatzmöglichkeit von 15 Mrd. USD. Trotz dieser Maßnahmen gibt es einen derzeit immer noch rekordverdächtigen Auftragsrückstand, begünstigt durch neue Designaufträge und Neukundengewinne. Der Boom bei großen Sprachmodellen (LLMs) hält an und macht CEO Charles Liang zuversichtlich, dass das Umsatzziel von 20 Mrd. USD ebenfalls nur noch wenige Jahre entfernt ist. Obwohl die Wachstumsziele bei den vorläufigen Ergebnissen für das 4. Quartal Mitte Juli ein weiterhin gut laufendes Geschäft signalisierten, läuft es noch einmal besser als angenommen. Der Umsatz konnte um 33,6 % auf einen neuen Rekord von 2,18 Mrd. USD (Konsens: 2,08 Mrd. USD) gesteigert werden. Auch der Nettogewinn verbesserte sich um 34 % auf 3,51 USD je Aktie (Konsens: 2,96 USD). Deutlich angehoben wurde bereits wieder die Umsatzprognose für das neue Fiskaljahr 2024 auf 9,5 bis 10,5 Mrd. USD (Konsens: 8,42 Mrd. USD). Für das Jahr 2024 liegen das KGV bei knapp 24 und das KUV bei unter 2. Loop Capital stufte am 8. August von 325 auf 400 USD (Buy) und sieht langfristig einen Gewinn von 20 USD je Aktie erreichbar. Nach dem überzeugenden Kursanstieg von über 330 % in diesem Jahr und dem stückweit vorweggenommenen Überraschungseffekt durch die am 20. Juli präsentierten vorläufigen Quartalszahlen, könnten die Gewinnmitnahmen kurzfristig überwiegen. Langfristig scheint die Story aber weiterhin Fahrt aufzunehmen.