Super Micro Computer: Der KI-Boom soll Jahrzehnte anhalten – Neue Prognose signalisiert Umsatzverdoppelung in 2024!

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  • CEO Liang spricht von einem jahrzehntelang anhaltenden KI-Boom und einer nun einsetzenden Phase der Nachfragebeschleunigung.
  •  Die Fabrikauslastung liegt bei 65 % und nimmt rapide zu. Neue Kapazitäten erhöhen das jährliche Umsatzpotenzial bereits auf über 25 Mrd. USD.
  •  Die neue Umsatzprognose signalisiert zumindest eine Umsatzverdoppelung im laufenden Geschäftsjahr. Das Management bleibt wegen Angebotsengpässen allerdings konservativ.

Die Nachfrage nach KI-Servern ist ungebrochen hoch. Eine langfristige KI-Revolution ist gestartet, bei der sich Super Micro Computer an der Spitze betrachtet, wo sich das Innovationstempo beschleunigt. Dabei betont CEO Charles Liang "Während wir weiterhin neue Partner gewinnen, verlangen unsere derzeitigen Endkunden weiterhin mehr von Supermicros optimierten KI-Computerplattformen und umfassenden IT-Lösungen im Rack-Maßstab." Der Eintritt in eine Phase der Nachfragebeschleunigung ermöglicht in Verbindung mit Marktanteilsgewinnen als bevorzugter Infrastrukturpartner nun eine neuerliche Prognoseanhebung. Liang ist überzeugt, dass der KI-Boom noch viele Quartale, wenn nicht sogar viele Jahrzehnte anhalten wird. Nun gibt es nicht nur erstmals einen Quartalsumsatz von über 3 Mrd. USD. Mit diesem Ergebnis konnte allein in einem Quartal der gesamte Jahresumsatz aus 2021 übertroffen werden. Berichtet wurde für das 2. Quartal ein Anstieg von 103 % auf einen Rekord von 3,67 Mrd. USD (Konsens: 3,06 Mrd. USD). Auch der Nettogewinn verbesserte sich um 71,5 % auf 5,59 USD je Aktie (Konsens: 4,93 USD).


KI-Portfolio soll mit GPUs der nächsten Generation verdoppelt werden
Mit seiner Baukastenarchitektur sowie Betriebs- und Produktionsautomatisierungssystemen können Kunden gegenüber der Konkurrenz schneller und mit Qualitätsvorteilen bedient werden. Besonders gefragt sind die Deep-Learning- und LLM-optimierten Lösungen auf Basis von NVIDIA HGX-H100, wobei auch das Interesse an KI-Inferenzsystemen und Mainstream-Computing-Plattformen zu wachsen beginnt. Verbaut werden in den Servern die H100/A100/L40S-Chips von NVIDIA, Gaudi 2 und PVC von Intel sowie auch die MI200/250-KI-Beschleuniger von AMD. Designs der nächsten Generation stehen mit dem H200, Gaudi 3 und MI300X bereits in den Startlöchern, womit das aktuelle KI-Portfolio noch einmal verdoppelt werden soll. Entscheidend für das raschere Wachstumstempo ist neben der anhaltend hohen Nachfrage auch die verbesserten Lieferbedingungen für GPUs und Systemkomponenten, die sich über das Quartal allmählich verbessert hat. Super Micro festigt seine Position als One-Stop-Shop für umfassende IT-Lösungen. Die Rack-Produktionsrate wurde auf monatlich 4.000 Einheiten gesteigert und soll zum Juni-Quartal auf 5.000 Stück zulegen. Dabei werden auch 1.500 Module mit hochwertigen Flüssigkeitskühlsystemen angepeilt, die bei 1.000-Watt-GPU-Klassen immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Kapazitätserweiterung bietet Umsatzpotenzial von jährlich über 25 Mrd. USD
Die Produktionsauslastung der Fabriken in den USA, den Niederlanden und Taiwan füllt sich schnell, liegt aktuell aber erst bei 65 %. Bereits jetzt wird mit zwei neuen Fertigungsstätten im Silicon Valley auf sich anbahnende Kapazitätsherausforderungen reagiert. Diese sollen in wenigen Monaten den Betrieb aufnehmen. Auch in Malaysia gibt es eine neue Anlage. Insgesamt soll die jährliche Umsatzkapazität dadurch auf über 25 Mrd. USD gesteigert werden. Die Lagerbestandsdauer verbesserte sich im Quartalsvergleich von 91 auf 67 Tage. Für das 3. Quartal wurde zunächst ein Umsatz von 3,7 bis 4,1 Mrd. USD und ein Nettogewinn zw. 5,20 bis 6,01 USD je Aktie in Aussicht gestellt. Damit sollen die Erlöse zwar 188 % bis 219 % zulegen können, jedoch bezeichnet das Management diese Prognose aufgrund einer immer noch anhaltenden Angebotsknappheit als "etwas konservativ". Bereits im letzten Jahr betonte Liang, dass das langfristige Umsatzziel von 20 Mrd. USD deutlich schneller erreicht werden könnte. Diese Einschätzung untermauert der für das laufende Fiskaljahr verkündete Umsatzausblick, der von bisher 10 bis 11 Mrd. USD auf 14,3 bis 14,7 Mrd. USD angehoben wurde. Damit gibt es mit Wachstumsraten von 101 % bis 106 % auch auf Jahresbasis zumindest eine Verdoppelung. Beim Nettogewinn rechnet der Analystenkonsens bisher mit 18,39 USD je Aktie und einer Steigerung auf 31 USD je Aktie bis 2026. Damit würde das KGV von 30 auf unter 18 abnehmen.

Top-Story aus der Trader-Zeitung vom 30.01.2024
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