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Qualcomm bringt die neue Meta-KI Llama 2 ab 2024 auf Smartphones und PCs

Qualcomm (QCOM) hat sich der Rally der KI-Aktien mit einem Kursplus von 10 % in diesem Jahr bisher nicht anschließen können. Dies könnte sich nun ändern, nachdem eine neue Kooperation mit Meta (META) verkündet wurde, um KI mit leistungsstarken Chips ab 2024 direkt auf Smartphones und PCs zu bringen. Als Grundlage dient dabei das gestern von Meta neu vorgestellte Sprachmodell "Llama 2", das direktes Konkurrenzprodukt zu ChatGPT von Microsoft bzw. OpenAI und Bard von Google auf den Markt kommt. Damit können wie bei der Konkurrenz, Texte geschrieben oder auch Bilder und Codes für Entwickler generiert werden. Auch außerhalb der Cloud soll KI direkt auf den Endgeräten nutzbar gemacht werden, um etwa intelligente virtuelle Assistenten in Smartphones und PCs einzubetten. Große Sprachmodelle werden meist über rechenintensive Prozesse in der Cloud trainiert und betrieben, wo Chips von NVIDIA zum Einsatz kommen. Die Aufteilung der KI-Verarbeitung zwischen der Cloud und Endgeräten, wie Smartphones, erscheint laut Experten unerlässlich und soll nicht nur den Strombedarf und die Latenzzeit reduzieren, sondern auch die Privatsphäre der Verbraucher schützen, indem Anfragen und sensible Daten nicht mehr in die Cloud übermittelt werden müssen. So lässt sich Llama 2 künftig direkt in kleinen Anwendungen integrieren.

Mehrjährige Kooperation mit Sony für Premium-Smartphones verkündet
Die Geschwindigkeit bei der Kommunikation mit Chatbots lässt sich im Grunde genommen erhöhen, was auch das Nutzererlebnis verbessert. Dies könnte wiederum auch das Interesse der Smartphone-Hersteller wecken, wo der Snapdragon 8 Gen 2 bereits als Standard für Android-Premiummodelle gilt. Ende Juni wurde auch eine mehrjährige Zusammenarbeit mit Sony für Smartphones der nächsten Generation verkündet, nachdem der Snapdragon 8 Gen 2 beim neuesten Xperia 1 V-Flaggschiff gut angenommen wurde. Auch der kürzlich eingeführte Snapdragon 7+ Gen 2 soll bei mehreren Kunden bereits eine "hervorragende Akzeptanz" erfahren. Qualcomm und Meta verbindet bereits seit längerer Zeit eine enge Beziehung bei VR-Brillen. So treiben die treiben die Snapdragon XR2-Chips auch die neueste Quest 3 von Meta mit einer verdoppelten Grafikleistung an.

Mit dem Bildgenerator Stabile Fusion konnten die Vorteile bereits demonstriert werden
Qualcomm bezeichnete sich bereits als führender Anbieter bei "On-Device-AI" und hat bereits über 2 Mrd. KI-fähige Produkte ausgeliefert. Mit der AI-Engine, die über Snapdragon-Chips bereitgestellt wird, können auch VR-Brillen, Tablets, Sicherheitskameras, Roboter und autonome Fahrzeuge unterstützt werden. Ein darin eingesetzter Hexagon-Prozessor dient als Herzstück der Hardware und mit AI Studio gibt es auch eine Softwaretools, mit denen Entwickler die KI-Modelle bearbeiten auf die Benutzergeräte bringen können. Die Vorteile wurden bereits beim Mobile World Congress mit Stabile Fusion-Bildgenerator aufgezeigt, der ausschließlich auf einem Android-Smartphone mit dem Snapdragon 8 Gen 2 betrieben wurde. Hier konnten 1 Mrd. Parameter bei der Text-zu-Bild-Verarbeitung erreicht werden, die das Verhalten der trainierten KI-Modelle bestimmen. Qualcomm stellte für dieses Jahr noch eine Steigerung auf 10 Mrd. Parameter und darüber hinaus "erhebliche Leistungssteigerungen" in Aussicht.

Erholung des schwächelnden Kerngeschäfts dürfte bevorstehen
Derzeit liefert das im 2. Quartal für 77 % der Erlöse verantwortliche und 17 % schwächere Kerngeschäft mit Smartphones Gegenwind. Die Analysten der BofA sehen durch die Normalisierung der Lagerbestände, ebenso wie bei IoT-Produkten gute Erholungschancen und stuften die Aktie Mitte Juni von 130 auf 145 USD (Buy). Am 2. August könnten die nachbörslich anstehenden Ergebnisse für das 3. Quartal neue Impulse liefern. Der gesamte adressierbare Markt ist 700 Mrd. USD groß und auch die Automotive-Sparte liefert mit einer Pipeline von 30 Mrd. USD eine langfristige Chance. Der Analystenkonsens rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2023 mit einem Gesamtumsatz von 36,01 Mrd. USD und einem Nettogewinn von 8,22 USD je Aktie. Schon im Folgejahr sollen es 39,27 Mrd. USD bzw. 9,56 USD je Aktie sein. Damit sinkt das KGV24e auf unter 13.

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