Nordnet: Skandinaviens digitale Finanzrevolution

• Nordnet setzt sich als führender Onlinefinanzdienstleister in Skandinavien durch, verdoppelt von 2016 bis 2022 seine Marktanteile und nutzt regionale Trends wie Schwedens Prämienrente.
• Nordnet bietet mit nur 800 Mitarbeitern das umfassendste Spektrum an Onlinefinanzdienstleistungen und positioniert sich deutlich vor traditionellen Banken mit 30.000 Mitarbeitern als führender One-Stop-Shop.
• Nordnet hat sich auf die Bedürfnisse eines Nischenmarktes spezialisiert und bietet in Skandinavien, wo eine hohe Aktionärsquote vorherrscht, die beliebteste Finanzplattform an, ideal für die Vermarktung eigener Fonds.

Nordnet ist ein Onlinefinanzdienstleister, der traditionellen Banken im skandinavischen Markt verstärkt den Rang abläuft. Zwischen 2016 und 2022 verdoppelte das Unternehmen seine Marktanteile in Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland von 3 auf 6 % und verzeichnete ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 31 %. Diese Entwicklung stützt sich auf ein breites Spektrum an Finanzdienstleistungen, das in der Region konkurrenzlos ist, sowie auf die Nutzung regionaler Trends. Ein Beispiel hierfür ist Schweden, die Heimat von Nordnet, wo die Bürger zur Altersvorsorge durch die verpflichtende Prämienrente Beiträge in selbstgewählte Fonds investieren. Auf Nordnets Plattform sind bereits rund 20 Mrd. USD in diesen Fonds angelegt. Nordnet bietet zudem eigene Fondskonzepte an, die aufgrund ihrer effektiven Vermarktung stark nachgefragt werden; bereits jeder vierte gesparte Dollar fließt in diese Produkte, mit steigender Tendenz.

Die geringen Kosten bei nur 800 Mitarbeitern führen zu einer hohen Gewinnmarge, weswegen das für 2024 erwartete Kurs-Umsatz-Verhältnis mit 11 zwar hoch erscheint, aber das Kurs-Gewinnverhältnis von 20 angesichts der enormen Wachstumsraten günstig. So legte der Gewinn des Finanzdienstleisters in den letzten fünf Jahren mit 83,5 % p.a. seit 2018 sogar noch deutlich stärker zu als der Umsatz.

Die aktuell 1,86 Mio. Kunden machen Nordnet zum größten länderübergreifenden Onlinefinanzdienstleister im skandinavischen Raum. Die Vormachtstellung ist gut daran ersichtlich, dass der Gesamtumsatz an den nordischen Börsen in den letzten drei Jahren stets höher war als bei allen Wettbewerbern. Der Dienstleister verweist in diesem Bereich die etablierten Banken Nordea mit fast 30.000 Mitarbeitern und SEB mit 17.500 Mitarbeitern sowie den innovativen Onlinedienstleister Avanza mit ebenfalls etwa 1,9 Mio. Kunden lediglich auf die Plätze zwei bis vier. Neben Investoren zählen ebenso Sparer zur Zielgruppe des Unternehmens, wobei die Kunden mit etwa 50 % auf Sparer sowie 46 % auf Investoren (4 % Trader) sehr gleichmäßig verteilt werden. Aktuell verwaltet Nordnet dabei ein Sparkapital von über 70 Mrd. Euro für seine Kunden und profitiert dabei vom hohen Zinsniveau, wodurch die erzielte Nettozinsmarge ein sehr bedeutsamer Gewinnposten ist.

Das Unternehmen zielt darauf ab, Privatanleger mit professionellen Tools zu versorgen und legt Wert auf Benutzerfreundlichkeit und Transparenz. Eine der bemerkenswerten Initiativen von Nordnet ist die Investitionsplattform "Shareville", die als soziales Netzwerk für Investoren dient. Auf dieser Plattform können Nutzer ihre Investmentstrategien teilen und diskutieren, was den Austausch von Wissen und Erfahrungen unter den Anlegern fördert und eine Community-Umgebung schafft. Nordnet bietet umfangreiche Bildungsressourcen zum Thema Investieren an, die in Skandinavien aufgrund der hohen Aktionärsquote besonders beliebt sind. Zusätzlich zu Robo-Advisors umfasst Nordnets Portfolio ein Komplettpaket für Immobilienkredite. Dadurch können Nutzer alle Finanzangelegenheiten bequem aus einer Hand verwalten – ein wahrer One-Stop-Shop für Finanzdienstleistungen.

Experten prognostizieren für Nordnet in den nächsten drei Jahren eine jährliche Umsatzsteigerung um 4,1 % auf 440 Mio. Euro bis 2026 sowie einen Anstieg des Gewinns um 4,55 % pro Jahr auf 0,96 Euro je Aktie. Diese Schätzungen erscheinen angesichts des starken Umsatzwachstums der letzten fünf Jahre, der fortlaufenden Erweiterung des adressierbaren Marktes, der kontinuierlichen Gewinnung von Marktanteilen und des jährlichen Kundenwachstums sehr konservativ. Nordnet selbst hat ehrgeizigere mittelfristige Ziele festgelegt und rechnet mit einem durchschnittlichen jährlichen Kundenwachstum von 10 bis 15 %.

Fazit: Nordnets Geschäftsmodell ist traditionellen Banken überlegen, da es durch eine schlanke Mitarbeiterstruktur von nur 800 Mitarbeitern im Vergleich zu 30.000 und den Verzicht auf kostspielige Filialnetze erheblich niedrigere Fixkosten aufweist. Zudem spezialisiert sich Nordnet erfolgreich auf die Bedürfnisse in einem Nischenmarkt, was es vor direkter Konkurrenz durch internationale Großkonzerne schützt. Daher ist zu erwarten, dass Nordnet seine Marktanteile auch weiterhin erfolgreich ausbauen wird.