Neue Atomallianz plant Verdreifachung der Kernenergie – Curtiss-Wright ist ein möglicher Top-Profiteur!

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Curtiss-Wright befasst mit der Entwicklung, Produktion und dem Verkauf von technologieintensiven Produkten, die in den zwei Kernbereichen Luft- und Raumfahrt und Verteidigung sowie in kommerziellen Märkten, wie Energie- und Prozesslösungen oder der allgemeinen Industrie eingesetzt werden. Eine wichtige Rolle spielt nicht nur das Kerngeschäft mit Verteidigungslösungen angesichts der anhaltenden geopolitischen Spannungen und steigenden Verteidigungsausgaben, sondern auch das militärische Know-how bei mit Atomenergie betriebenen U-Booten und Flugzeugträgern für den kommerziellen Energiemarkt. Die Nationen erkennen zunehmend, dass die Energiewende und das 1,5 Grad-Ziel bis 2050 ohne Atomenergie nicht erreicht werden kann. Denn gleichzeitig dürfte sich auch der Energiebedarf bis 2045 verdreifachen. Weltweit gibt es derzeit etwa 435 laufende Kernreaktoren in rund 30 Ländern, die 14 % des globalen Strombedarfs decken. In den USA sind es 18 % und in Frankreich sogar 63 % der Stromerzeugung. Bei der jährlichen Klimakonferenz in Dubai kündigte nun eine neue Atomallianz bestehend aus 22 Staaten an, die Kapazitäten mit Atomenergie bis 2050 zu verdreifachen. Beteiligt sind etwa die USA, Kanada, Großbritannien und Frankreich. Vielversprechend ist dies vor allem deshalb, da Curtiss-Wright mit seiner umfassende Produktpalette bereits in sämtlichen US-Kernkraftwerken vertreten ist. Laut dem US-Klimagesandten John Kerry stehen mehrere Billionen für die Atomfinanzierung bereit.

Auftragschancen für die führende Reaktorkühlmittelpumpe verbessern sich
Angeboten werden von Curtiss-Wright Luftschleusen und Türen, Ventile, diverse Aktuatoren, Befestigungselemente, Kabel- und Steckverbinder bis hin zu Steuerungs- und Überwachungslösungen. Angeboten wird auch die weltweit fortschrittlichste Kühlmittelpumpe für den AP1000-Reaktor von Westinghouse, der im letzten Quartal neue Baugenehmigungen in Bulgarien und Polen erhielt. CEO Lynn Bamford betonte im Earnings Call, dass damit der Wert der Technologie erneut bestätigt wird und sich die Verträge für Reaktorkühlmittelpumpen in den nächsten zwei bis vier Jahren deutlich verbessern könnten. Die Atomallianz könnte genau diesen Trigger liefern. Derzeit ist der Energie- und Prozessmarkt bei Curtiss-Wright für etwa 18 % der Erlöse verantwortlich. Wachstumsfantasie bieten auch die kleinen modulare Reaktoren (SMRs), die laut Curtiss-Wright trotz der kleineren Bauweise dieselbe angebotene Ausrüstung benötigen. Obwohl in den USA ein SMR-Vorzeigeprojekt aufgrund hoher Kosten stillgelegt wurde, gab Microsoft in diesem Jahr bereits bekannt, SMRs für den Betrieb der Rechenzentren zu planen. Das Geschäft mit der Kernenergie soll im laufenden Quartal im hohen einstelligen Bereich zulegen und wurde zuletzt bereits durch den eingestellten Verkauf des für den chinesischen Markt adaptierten CAP1000-Reaktor beeinträchtigt. Dies könnte aber durch eine sich verbessernde Auftragslage im Rest der Welt noch besser kompensieren lassen.

Verteidigungsgeschäft sorgte im 3. Quartal für Rückenwind
Im 3. Quartal konnten der Umsatz und Nettogewinn um 15 % bzw. 23 % gesteigert werden und dabei jeweils die Konsenserwartungen klar übertreffen. Der Auftragsbestand nahm um 12 % auf 2,9 Mrd. USD zu. Etwa 56 % der Einnahmen stammen aus dem Verteidigungsmarkt für Boden-, Luft- und Seefahrzeuge. Insbesondere die Verteidigungselektronik verzeichnete neue Rekorde mit einem Wachstum von 34 % und hohen Buchungen bei Embedded-Computing- und taktischer Kommunikationsausrüstung. Auch Boeing und Airbus werden im kommerziellen Luftfahrtmarkt bedient, wo aber nur 11 % der Einnahmen generiert werden. Das Management hob die Wachstumsziele für 2023 von bisher 7 % bis 9 % auf 8 % bis 10 % an. Auch der Nettogewinn soll statt 8,90 bis 9,15 USD mit 9,00 bis 9,20 USD je Aktie besser ausfallen. Erst am 29. November hoben die Stifel-Analysten das Kursziel von 227 auf 243 USD (Buy) an, nachdem ein Meeting mit dem Management die Zuversicht in die langfristigen Wachstumschancen gestärkt hat. Beim Wachstums-Check gibt es derzeit 14 von 15 möglichen Punkten.

- Klimaziele und Energiehunger machen Kernkraft unerlässlich. Im Zuge einer neuen Atomallianz planen 22 Staaten nun die Verdreifachung der Kernenergie
- Curtiss-Wright ist bereits in sämtlichen US-Kernkraftwerken vertreten und liefert die fortschrittlichsten Reaktorkühlmittelpumpen
- Das Kerngeschäft wird von hohen Verteidigungsausgaben getrieben und ermöglichte bereits eine Anhebung der Wachstumsprognose

Top-Story aus der Trader-Zeitung vom 04.12.2023
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