Microsoft überzeugt mit Quartalszahlen – Alphabet schwächelt im Cloud-Bereich
Alphabet läuft Gefahr im Cloud-Bereich weiter hinter Microsofts Azure und Amazons AWS zurückzubleiben.
Die Big-Tech-Unternehmen Alphabet und Microsoft haben ihre Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal veröffentlicht.
Werbegeschäft von Alphabet läuft besser als im Vorjahr
Die Google-Mutter Alphabet verzeichnete einen Quartalsumsatz von 76,69 Mrd. USD, was einem Wachstum von 11 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Gewinn des Konzerns belief sich auf 19,7 Mrd. USD, im Vorjahreszeitraum hatte Alphabet lediglich 13,9 Mrd. USD eingenommen. Das Werbegeschäft lief besser, wobei mit YouTube-Anzeigen etwa 12 % mehr eingenommen wurde als im Vergleichszeitraum.
Wachstum der wichtigen Cloud-Sparte schwächelt
Im Vormonat kündigte Google an, Hunderte von Mitarbeitern aus der Personalbeschaffungsabteilung zu entlassen, um Kosten einzusparen. Im vergangenen Jahr haben verschiedene Technologieunternehmen bereits Massenentlassungen und Kostensenkungsmaßnahmen durchgeführt, da Kunden aufgrund von Bedenken über das makroökonomische Umfeld ihre Ausgaben reduziert hatten. Im Bereich der generativen Künstlichen Intelligenz wird aber weiterhin investiert, wie die jüngste Erweiterung des AI-Chatbot-Tools "Bard" zeigt.
Trotz der positiven Ergebnisse hatte Alphabet mit der wichtigen Cloudsparte enttäuscht. Das Umsatzplus belief sich auf 22,5 %. Im Vorjahr hatte das Wachstum hier noch 28 % betragen. Die Aktie verzeichnete im nachbörslichen Handel einen Verlust von über 5 %. Jesse Cohen, leitender Analyst bei Investing.com, habe diesen Rückgang auf eben jene "relativ schwache Performance der Google-Cloud-Plattform" zurückgeführt, wie von Yahoo Finance berichtet wurde. Alphabet laufe Gefahr, weiter hinter Microsofts "Azure" und Amazons "AWS" zurückzufallen, hieß es weiter.
Microsoft verdient 27 % mehr als im Vorjahr
Microsoft hat gute Ergebnisse veröffentlicht. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 % auf 56,5 Mrd. USD zu. Der Erlös lag damit über den Erwartungen der Analysten. Der Quartalsgewinn belief sich auf 22,3 Mrd. USD - ein Plus von 27 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die jüngsten Investitionen in die KI-Technologie trugen dazu bei, den Umsatz im Septemberquartal anzukurbeln, insbesondere im "intelligenten Cloud-Geschäft", das im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19 % auf 24,3 Mrd. USD stieg. Die Verbraucher zeigten bei den Gerätekäufen aber Zurückhaltung. Der Umsatz im Bereich "Devices" ging im Jahresvergleich um 22 % zurück, obwohl der Gesamtumsatz im Segment "Personal Computing" um 3 % anstieg. Anhaltende Sorgen über eine mögliche Konjunkturabschwächung könnten sich auf das wichtige Weihnachtsgeschäft auswirken.
Übernahme von Activision ist abgeschlossen
Microsoft hat kürzlich den Deal zur Übernahme des Herstellers von "Call of Duty", Activision Blizzard, abgeschlossen. Die Akquisition hat sich nicht in den Ergebnissen des Quartals niedergeschlagen, es wird erwartet, dass sie das Spielegeschäft des Unternehmens antreiben wird.
Die Aktien von Microsoft stiegen im nachbörslichen Handel um rund 4 %.