Metas Quartalszahlen überzeugen – ein Kommentar der Finanzchefin lässt Aktie aber ins Minus drehen
Der Socialmedia-Konzern hat mit seinen Zahlen zum abgelaufenen Quartal die Erwartungen der Analysten übertroffen.
Der Umsatz stieg um 23 % auf 34,15 Mrd. USD, während der erwartete Erlös bei 33,56 Mrd. USD gelegen hatte.
Die wichtigsten Kennzahlen sind: (Erwartungen – Berichtet von CNBC – Refinitiv und StreetAccount Daten)
Gewinn je Aktie: 4,39 USD, während die Analysten mit 3,63 USD gerechnet hatten (Refinitiv Daten).
Täglich aktive Nutzer: 2,09 Mrd., verglichen mit den erwarteten 2,07 Mrd. (StreetAccount).
Monatliche aktive Nutzer: 3,05 Mrd., was den erwarteten 3,05 Mrd. entspricht (StreetAccount).
Durchschnittlicher Umsatz je Nutzer: 11,23 USD, während die Erwartungen bei 11,05 USD gelegen hatten (StreetAccount).
Für das laufende Quartal erwartet Meta einen Umsatz von 36,5 Mrd. bis 40 Mrd. USD, während die Analysten einen Quartalsumsatz von 38,85 Mrd. USD erwartet hatten.
Mögliche Anzeigenschwäche im Zusammenhang mit der Eskalation beim Nahostkonflikt
Die Aktie reagierte zunächst positiv, verlor daraufhin aber über 3 % an Wert, nachdem die Finanzchefin Susan Li vorsichtige Kommentare zur Anzeigenschwäche im Zusammenhang mit der Eskalation beim Nahostkonflikt abgegeben hatte. Die Umsatzprognose wurde aufgrund der Eskalation zwischen Israel und der Hamas erweitert. Laut Li habe sich das Anzeigengeschäft seit Beginn des Konflikts schwächer gezeigt, es sei jedoch schwer, die geringere Nachfrage auf ein bestimmtes geopolitisches Ereignis zurückzuführen.
Wachstum im Kerngeschäft schneller als bei der Konkurrenz
Meta verzeichnete zuletzt ein schnelleres Wachstum im Kerngeschäft mit digitalen Anzeigen. Das Wachstum beschleunigte sich nach einer Phase der Erholung für die Kunden, die sich von den Herausforderungen des Jahres 2022 erholt haben. Das Werbegeschäft lief besser als bei Konkurrenten wie Alphabet, bei denen die Werbeeinnahmen nur um 9,5 % gestiegen waren. Das beschleunigte Wachstum bei Meta sei laut CNBC wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass das Unternehmen führend in der Verbesserung der Effektivität von Online-Werbung sei. Nach den Datenschutzänderungen von Apple im Jahr 2021 hatten App-Entwickler Schwierigkeiten, Nutzer gezielt anzusprechen. Meta hat zudem erheblich in Künstliche Intelligenz (KI) investiert, um Einzelhändlern zu helfen, gezielte Werbung anzubieten. Der Onlinehandel hat am meisten zum Wachstum der Werbeeinnahmen beigetragen, gefolgt von Konsumgütern und Spielen. Laut Mark Zuckerberg soll KI im kommenden Jahr der größte Investitionsbereich sein, sowohl in Bezug auf Technologie als auch auf Computerressourcen.
Der Bereich "Reality Labs" verzeichnet weiterhin Verluste
Meta konnte die Verweildauer auf Facebook um 7 % und auf Instagram um 6 % erhöhen, was auf verbesserte Empfehlungen zurückzuführen sei. Der Geschäftsbereich Reality Labs, der sich auf VR-Technologie und erweiterte Realität konzentriert, verzeichnete einen operativen Verlust in Höhe von 3,74 Mrd. USD. Seit Anfang des letzten Jahres hat Meta in diesem Bereich fast 25 Mrd. USD verloren.
Effizienz soll gesteigert werden
Zum Ende des 3. Quartals beschäftigte Meta rund 24 % weniger Mitarbeiter als im Vorjahr, was Teil von Kostensenkungsmaßnahmen war, um die Effizienz zu steigern. Die Gesamtkosten sanken im Vergleich zum Vorjahr um 7 % auf 20,4 Mrd. USD. Die Ausgaben für das Gesamtjahr sollen voraussichtlich zwischen 87 Mrd. und 89 Mrd. USD liegen, was einen Rückgang gegenüber der früheren Prognose von 88 Mrd. bis 91 Mrd. USD bedeutet. Im folgenden Jahr könnten die Ausgaben zwischen 94 Mrd. und 99 Mrd. USD liegen.
Seit Beginn des laufenden Jahres hat das Papier über 150 % zugelegt und gehört damit zu den stärksten Aktien im S&P 500.
Das sagt Konzernchef Zuckerberg zu den Quartalszahlen
Meta-Chef Zuckerberg kommentierte, dass das vergangene Quartal sowohl für die Gemeinschaft als auch für das Unternehmen äußerst positiv verlaufen sei. Auf der Connect-Konferenz seien bereits bedeutende Produktneuheiten vorgestellt worden, insbesondere im Bereich Mixed Reality und KI. Es sei mit der Einführung von Meta AI, einem neuen KI-Assistenten, sowie mit dem Launch der AI Studio-Plattform begonnen worden.
Zuckerberg betonte, dass inzwischen schätzungsweise mehr als 3,9 Mrd. Menschen monatlich mindestens eine der Meta-Anwendungen nutzen würden. Er äußerte auch seine Begeisterung für die neuen KI-Erlebnisse, sowie "Quest 3", "Ray-Ban Meta Smart Glasses", und seine Bemühungen zur Verbesserung von Threads und Reels.
KI werde auch im kommenden Jahr der wichtigste Investitionsbereich sein. Die vorgestellten Innovationen sollen die Art und Weise verändern, wie Nutzer die Dienste von Meta nutzen, einschließlich Feeds, Messaging, Hardware, Werbung und der Interaktion mit Content-Erstellern. Es werde jedoch Zeit benötigt, um die Erfahrungen zu optimieren, bevor sie von Millionen oder Milliarden Menschen genutzt werden könnten.
In Bezug auf die Produkte würden sich die "Reels" äußerst positiv entwickeln. Durch Ranking und Produktverbesserungen hätten sie seit dem Launch zu einem Anstieg der verbrachten Zeit auf Instagram um schätzungsweise 40 % geführt. Reels seien mittlerweile ein wesentlicher Bestandteil der Anwendung.
Zuckerberg unterstrich auch die Bedeutung von Generative KI und Empfehlungssystemen sowie den Einfluss von KI auf Kundengewinnung und Werbung. Das Llama 2-Modell sei allein im vergangenen Monat mehr als 30 Mio. Mal heruntergeladen worden.
Auch das Geschäft mit Messaging wachse weiter auf den Plattformen, und Zuckerberg sieht darin die nächste wichtige Säule des Geschäfts. Täglich würden mehr als 600 Millionen Gespräche zwischen Menschen und Unternehmen auf den Plattformen stattfinden, und in Indien habe sich der Umsatz aus Click-to-Message-Anzeigen im Jahresvergleich verdoppelt.
Neben der KI liege der langfristige Fokus auf dem Metaverse. Mit der Einführung von Quest 3, dem "leistungsstärksten Headset zu einem wettbewerbsfähigen Preis", seien viele Verbesserungen vorgenommen worden. Quest 3 sei das erste mainstreamtaugliche Mixed-Reality-Gerät. Den Nutzern werde ermöglicht, ihre physische Umgebung zu sehen und digitale Objekte und Spiele in ihren physischen Raum zu integrieren. Die ersten Bewertungen seien äußerst positiv.
Ebenso wurden die neuen Ray Ban Meta Smart Glasses der nächsten Generation eingeführt. Sie würden Verbesserungen in nahezu jeder Hinsicht bieten, darunter eine bessere Kamera, klareren Ton, ein leichteres Design und eine größere Auswahl an Stilen. Das Besondere sei, dass sie die ersten Smart Glasses mit integrierter Meta-KI seien, die den Nutzern ermögliche, den ganzen Tag über Fragen zu stellen, die direkt in ihr Ohr beantwortet werden würden. Brillen seien in vielerlei Hinsicht die ideale Form für ein KI-Gerät, da sie dem KI-Assistenten ermöglichen, das zu sehen und zu hören, was der Nutzer sieht und hört.
Auch in der Software-Entwicklung für das Metaverse mache Meta Fortschritte. Die Plattform "Horizon" wachse zügig, da immer mehr neue Welten wie "Super Rumble" und "Citadel" online gehen würden. Zudem seien wichtige Meilensteine bei der Entwicklung von Avataren erreicht, sowohl bei den ausdrucksstarken Avataren als auch bei den neuesten Codec-Avataren, die kürzlich vorgestellt wurden.
Eine der spannendsten Fragen für die Branche in den kommenden Jahrzehnten bestehe darin, die physische und digitale Welt in ein kohärentes und positives Erlebnis zu integrieren. Die Grundlagen für die Vision werden gelegt, darunter Mixed Reality, KI-Interaktionen und Smart Glasses. Er blickt gespannt auf die kommende Roadmap und die Weiterentwicklung dieser spannenden Entwicklungen.