Lyft versucht sich im Preiskampf gegen Uber durchzusetzen - CEO glaubt an den Turnaround und kauft 100.000 Aktien!
Lyft (LYFT) gilt mit 26 % der US-Marktanteile als zweitgrößter Fahrdienstanbieter. Obwohl das Reopening mit zunehmenden Reiseaktivitäten und der Rückkehr in die Büros das Geschäft ankurbeln, belastet ein Preiskampf mit dem Platzhirschen Uber (UBER, i). Der seit April neu amtierende CEO David Risher versucht das Ruder mit Kosteneinsparungen und Preissenkungen herumzureißen. So sollen etwa Spitzenpreise zu Hauptverkehrszeiten abgeschafft werden, was im 2. Quartal zu einem 8 % höheren Fahrgastaufkommen beitrug, jedoch mit geringeren Margen den Umsatz je aktivem Fahrgast um 5 % reduzierte. Während die Investoren bisher an der Strategie zweifeln, kauft der CEO am 15. August 100.000 Aktien im Wert von etwa 1,15 Mio. USD hinzu. Auch die Analysten der Credit Suisse sehen in Erwartung einer Wachstumsbeschleunigung eine Aufwärtschance von 50 %.
Ausgebaut wird nun über Lyft Media auch das eigene Werbegeschäft. Fahrgäste blicken während der etwa neun Mal auf ihr Smartphone. Künftig gibt es landesweit In-App-Werbungen sowie auch in 12 Märkten Tablets in den Fahrzeugen, in 5 Märkten digitale Werbetafeln auf den Autos und Werbung auf den Dächern der über 3.250 Bike-Sharing-Stationen. Die Werbeeinnahmen könnten als zusätzliche Einnahmequelle dazu beitragen, die Effekte der niedrigeren Fahrpreise zu kompensieren.
Bei den Mitfahrgelegenheiten nahm die Auslastung mit einer Beschleunigung im 2. Quartal um 18 % zu und sorgte bei den Standardfahrten für das zweithöchste Niveau der Firmengeschichte. Das Umsatzplus von 3 % lag im Rahmen der Analystenerwartungen. Das bereinigte EBITDA soll sich nach 41 Mio. USD im 3. Quartal auf 75 bis 85 Mio. USD verbessern. Auch das Umsatzwachstum dürfte sich auf 7 % bis 9 % beschleunigen. Das KUV von 1 und KGV24e von 25 erscheint attraktiv. Der Insiderkauf des CEO könnten nun für neue Zuversicht sorgen und zum Ende der Bodenbildung beitragen.