Krones: Der Weltmarktführer mit 12,2er KGV trotzt der Konjunkturschwäche!
Die deutsche Wirtschaft schwächelt, doch Krones sitzt auf über 3,7 Mrd. Euro an Aufträgen. Das Unternehmen trotzt wegen einer neuen Investitionswelle sowie strukturellen Trends dem rauen Konjunkturumfeld. Vor wenigen Tagen wurde die Wachstumsprognose für 2023 sogar auf 11 bis 13 Prozent angehoben. Das KGV24e von 12,2 signalisiert eine moderate Bewertung.
Weltmarktführer im Abfüllen und Verpacken von Getränken
Krones ist der Weltmarktführer bei Anlagen für das Abfüllen und Verpacken von Nahrungsmitteln sowie Getränken. Auf diesen Bereich entfallen 83,8 % der Erlöse. Darüber hinaus ist Krones mit 9,1 Prozent des Umsatzes im Bereich Prozesstechnologien sowie mit 7,1 Prozent bei Intralogistikprodukten positioniert. Beispielsweise verkauft Krones Abfüllanlagen für PET-Behälter, Glasflaschen und Dosen. Zudem gehören Aseptik-Anlagen dazu, die für das Abfüllen von sensiblen Getränken verwendet werden und die Nass- sowie Trockensterilisation ermöglichen. Typische Kunden für diese Anlagen sind "Coca-Cola", die in Indien eine erste Aseptik-Linie nutzen, sowie der Smoothies-Spezialist "innocent". Spannend ist auch das kleine Segment der Intralogistikprodukte. Krones bietet die Planung und Konstruktion von vollautomatischen Lagern, Kommissionier- und Materialflusssystemen mit Hochgeschwindigkeits-Zubringern, Transporteuren sowie fahrerlosen Transportsystemen an. Innerhalb der Getränkeindustrie profitiert Krones vom Trend zu vollautomatisierten Lagern und Industrie 4.0. Zusätzlich bietet Krones auch digitale Services an. Mit Hilfe von "SitePilot Line Diagnostics" lassen sich die Abfüll- und Verpackungsprozesse lückenlos analysieren, Engpässe und Schwachstellen erkennen sowie Verbesserungsmaßnahmen ableiten.
Das sind die strukturellen Wachstumstreiber
Gleich mehrere Trends spielen Krones langfristig in die Hände und ermöglichen eine Ausweitung der Geschäfte. Einer davon ist die Urbanisierung. Der steigende Zuzug von Menschen aus ländlichen Gegenden erhöht die Nachfrage nach abgefüllten Getränken und Lebensmitteln. Laut Krones konsumieren Menschen in Städten mehr abgepackte Produkte. Dieser Trend kann Krones in Afrika und Asien mehr Geschäft verschaffen. Es wird geschätzt, dass die Urbanisierungsquote in Asien von derzeit 48 Prozent bis 2050 auf 66 Prozent steigen wird. Ein zweiter Wachstumstreiber ist die zunehmende Mittelschicht. Steigende Einkommen führen zu einem höheren Konsum. Der dritte strukturelle Trend ergibt sich aus der wachsenden Weltbevölkerung. Nach 2050 wird die Weltbevölkerung voraussichtlich die Marke von 10 Milliarden Menschen erreichen. Dies erhöht den Bedarf an Nahrungsmitteln und Getränken, was sich positiv auf das abzufüllende und zu verpackende Volumen auswirken wird. Zuletzt gewinnt der Nachhaltigkeitstrend an Momentum, um den CO2-Fußabdruck zu verringern. Langfristig wird sich bei Krones die zunehmende installierte Basis an Anlagen auswirken, da damit mehr Ersatzteil- und Serviceumsätze verbunden sind.
Anhebung der 2023er Prognose
Krones verspürt derzeit eine neue Investitionswelle seiner Kunden. Diese sind auch bereit, mehr in neuartige Technologien zu investieren, um ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Daher gelingt es Krones auch ohne Schäden durch die aktuelle Wirtschaftsschwäche zu navigieren. Bereits nach dem 1. Quartal lag das Umsatzwachstum bei 21,4 % und der Überschuss erhöhte sich um 58,4 Prozent. Der Auftragseingang war mit 1,513Milliarden Euro stabil. Der Orderbestand florierte und stieg um 53,7 % auf 3,78 Milliarden Euro. Da die Kunden weiterhin ihre Aufträge platzieren, läuft es bei Krones rund. Vor wenigen Tagen hob das Unternehmen die Wachstumsprognose für das Jahr 2023 von 8 bis 11 Prozent auf 11 bis 13 Prozent an. Die EBITDA-Marge wird weiterhin bei 9 bis 10 Prozent erwartet. Verbesserte Produktionsprozesse macht Krones für die Anhebung verantwortlich. Das Wachstum könnte sogar weiter an Fahrt gewinnen, wenn sich die Beschaffung von Elektrokomponenten verbessert.
Günstiges 12,2er KGV
Im Jahr 2023 dürfte Krones nach Schätzungen von Factset rund 7,56 Euro je Aktie verdienen. Wegen dem starken Auftragstrend sollte sich ein Gewinnwachstum für die Folgejahre einstellen. Im Jahr 2024 dürfte Krones schon 9,13 Euro je Aktie verdienen und in 2025 auf 10,33 Euro je Aktie kommen. Das KGV24e von 12,2 signalisiert eine moderate Bewertung.