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Kippt das EU-Verbot für Pkw mit Verbrennermotor? - Premium-Autobauer BMW sollte massiv profitieren und überzeugt mit starker Price-Action!

Werte aus dem Automobilsektor präsentieren sich heute in einem durchwachsenen Marktumfeld deutlich fester. Hintergrund ist ein Statement der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, wonach man das von der EU beschlossene Aus für Pkw mit Verbrennermotor, das ab 2035 in Kraft treten soll, in 2026 auf den Prüfstand stellen will. Damit könnte die EU-weit umstrittene Regelung doch noch gekippt werden, zumal sich der Vorsitzende der christdemokratischen EVP-Fraktion im Europaparlament, Manfred Weber für eine Abschaffung des Verkaufsverbots für Pkw mit Verbrennermotor ausgesprochen hat. Entsprechend präsentieren sich vor allem Werte wie Mercedes-Benz, Volkswagen oder Stellantis heute deutlich fester, zumal man mit Benzin- und Diesel-Pkw deutlich höhere Margen einfährt, als mit Fahrzeugen mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb. Ein weiteres Schwergewicht aus dem Automobilsektor, das von einer Aufhebung der EU-Regelung massiv profitieren sollte, ist der Premium-Fahrzeughersteller BMW.

BMW macht sich für mehr Technologie-Offenheit stark!
Der Übergang zur Elektromobilität stellt die Automobilindustrie vor gewaltige Herausforderungen. Die Zeit drängt. Denn angesichts der kürzlich von der EU verabschiedeten Vorgaben zur Verringerung der CO2-Emissionen im Verkehr droht Fahrzeugen mit herkömmlichen Benzin- oder Dieselmotoren aufgrund der beschlossenen neuen CO2-Grenzwerte ab 2035 ein Verkaufsverbot. Daher investieren Volumenhersteller wie Volkswagen, Renault, Peugeot oder Premium-Hersteller wie Mercedes-Benz massiv in die Umstellung auf E-Automodelle. Auch der Münchener Premium-Hersteller BMW macht hier keine Ausnahme und will im E-Autosegment künftig ebenfalls ganz vorne mitmischen. Allerdings hat sich BMW-Konzernchef Oliver Zipse in dieser Frage wiederholt für mehr Technologie-Offenheit ausgesprochen und warnt vor einem von der EU geplanten generellen Verbot von Benzin- und Dieselmotoren. Entsprechend verfolgt BMW in diesem Zusammenhang eine mehrgleisige Strategie, die neben dem Ausbau der E-Autoarchitektur gleichzeitig auf eine Modernisierung von Benzin- und Dieselmodellen setzt. Behält Zipse mit seiner Annahme recht, dass sich ein EU-Verbot für Verbrennungsmotoren ab 2035 nicht durchsetzen lässt, dürfte BMW als Plattform-offener Anbietern gegenüber anderen Konkurrenten, die ausschließlich auf Elektrofahrzeuge setzen, die Nase vorne haben.

BMW überzeugt trotz schwierigem Marktumfeld mit Rekordabsatz in 2023!
Der Münchener Premium-Autobauer hatte im abgelaufenen Fiskaljahr 2023 trotz des schwierigen Marktumfelds mit einem Absatzplus von 6,5% auf 2,56 Millionen Fahrzeuge sehr stark abgeschnitten und damit einem Rekordabsatz eingefahren. Profitieren konnte man ua von der starken Entwicklung bei Elektrofahrzeugen, wobei man hier ein deutliches Plus von 92,2% auf 330 596 Pkw verzeichnet hatte. Damit konnte das E-Autosegment einen Anteil von knapp 15% am Gesamtabsatz. Für 2024 peilt BMW hier einen Absatzanstieg auf rund 500.000 E-Modelle an. Maßgeblichen Anteil an der insgesamt starken Absatzentwicklung hatte auch das solide Abschneiden von BMW in China, wobei man hier bei den Kernmarken BMW und Mini im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent auf 824 932 Modelle zulegen konnte.

BMW in Q3 dank Preiserhöhungen auf der Erfolgsspur!
Auch operativ konnte BMW zuletzt überzeugen, zumal man trotz des schwierigen Marktumfelds vor allem von deutlichen Preiserhöhungen profitiert hatte. So verbesserte sich der bereinigte operative Gewinn (EBIT) trotz des hohen Anteils der eher margenschwachen E-Modelle in Q3 um 18,2% auf 4,35 Mrd. Euro, was über den Konsenserwartungen der Analysten gelegen hatte. Auch bei den Umsatzerlösen überraschte man mit einem Anstieg von 3,4% auf 38,5 Mrd. Euro positiv. Die EBIT-Marge im Auto-Segment konnte von 8,9 auf 9,8% verbessert werden. Im Anschluss bestätigte BWM die zuletzt angehobene Jahresprognose, die im Automobilsegment eine operative Gewinnmarge von 9% bis 10,5% vorsieht (zuvor: 8% bis 10%). Aktuell liegen die Konsenserwartungen für das Fiskaljahr 2024 bei einem EPS von 16,29 Euro, nachdem für 2023 ein EPS von 18,43 Euro erwartet wird. Damit ist BMW mit einem KGV 24e von 6,3 moderat bewertet. Attraktiv ist auch die Dividendenrendite von knapp 5,3%.

Technisch präsentiert sich BMW in einer vielversprechenden Ausgangslage. Heute präsentiert sich BMW mit dem News-impuls deutlich fester und sollte nun die übergeordnete Aufwärtsbewegung weiter fortsetzen. Trader springen auf!

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