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Heidelberg Materials hat ein 7,8er KGV. Klimafreundliche Baustoffe sind ein Game Changer!

Die Aktie von Heidelberg Materials hat nur ein KGV von 7,8. In den nächsten Jahren könnten die Margen positiv überraschen, da schon 50 Prozent der Erlöse mit klimafreundlichen Produkten im Jahr 2030 erzielt werden sollen. Diese haben Premiumpreise und damit bessere Margen. Zudem sollte die 2024 startende Zinswende die Bauaktivität anschieben und Heidelberg Materials von mehr Bauaktivität, wie für Wohnungen, profitieren.

Ein führender Baustoffhersteller, dem die Infrastrukturprogramme helfen
Heidelberg Materials gehört mit seiner gut 150-jährigen Tradition zu den größten Herstellern von Baustoffen auf der Welt. Dabei liegen die Schwerpunkte auf der Fertigung sowie dem Vertrieb von Zement und Zuschlagstoffen, wie Kies und Sand. Des Weiteren werden Asphalt, Transportbeton und weitere Bauprodukte produziert. Nach eigenen Angaben nimmt man bei dekarbonisiertem Zement sowie Beton eine Vorreiterrolle ein und möchte bis 2050 das Netto-Null-Emissionsziel realisieren. Den Schwerpunkt der Geschäftsaktivitäten bilden mit 29 Prozent der Erlöse West- und Südeuropa. Nordamerika steht für 24 Prozent und auf Asien-Pazifik entfallen 17 Prozent der Umsätze. Getrieben wird die Entwicklung durch die globalen Infrastrukturprogramme. Europa stellt über den "Recovery Fund" gut 750 Milliarden Euro bereit. Australien hat ein 120 Milliarden Australische Dollar schweres Infrastrukturprogramm aktiv und in den USA umfasst der "Infrastructure Investment & Jobs Act" sogar satte 1,2 Billionen US-Dollar.

Nachhaltige, klimafreundliche Produkte werden zum Game Changer!
Regulatorische Anpassungen und der Fokus auf Nachhaltigkeit stellen für Heidelberg Materials nach eigenen Angaben eine große Chance dar. Denn eine starke Nachfrage nach klimafreundlichen Baustoffen entsteht. Als Partner für diese kann der Konzern in Zukunft von besseren Preisen für seine klimaneutralen Produkte profitieren. Auch erhofft man sich davon eine Verbesserung der Marge. Vor diesem Hintergrund möchte Heidelberg Materials bereits 50 Prozent seiner Erlöse mit diesen neuen Produkten im Jahr 2030 erzielen. Beispielsweise hat der Konzern mit "evoZero" den weltweit ersten "CCS-basierten Net-Zero-Zement" Ende 2023 auf den Markt gebracht. Der Net-Zero-Fußabdruck wird durch den Einsatz von CO2-Abscheide- und Speichertechnologien (CCS) realisiert. In der Baustoffindustrie ist Heidelberg Materials ein Vorreiter bei CCS. Dieser frühzeitige Fokus könnte dem Unternehmen in den nächsten Jahren einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, sodass man schneller als der Markt expandiert und durch diese Premiumprodukte auch eine bessere Profitabilität erzielt.

Profiteur der sinkenden Zinsen mit 7,8er KGV!
Neben den Infrastrukturprogrammen könnte im Jahr 2024 mit einem beginnenden Zinssenkungszyklus ein weiterer Faktor hinzukommen, der sich positiv auf die Bauaktivität auswirkt. Denn Bauprojekte werden attraktiver in ihrer Umsetzung, wenn sich die Finanzierungsbedingungen verbessern. Gerade im europäischen Wohnungsbau gibt es Nachholbedarf. Zuletzt verzeichnete der Konzern dort einen massiven Nachfragerückgang. Heidelberg Materials wäre ein Profiteur einer anziehenden Bauaktivität und mehr Wohnungsbau. 2023 sollte der Konzern mit einem moderaten Umsatzwachstum auf rund 21,32 Milliarden Euro abschließen. Das Ergebnis wird bei 2,85 bis 3 Milliarden Euro erwartet. Der Factset-Konsens schätzt das EPS auf 10,47 Euro. Für die kommenden Jahre wird ein Anstieg prognostiziert. So könnte Heidelberg Materials rund 10,86 Euro im Jahr 2024 und 11,34 Euro im Jahr 2025 verdienen. Das KGV24e beträgt nur 7,8. Die moderate Bewertung und Aussicht auf ein Wachstum dank der Infrastrukturprogramme, klimafreundlichen Baustoffe sowie wieder sinkenden Zinsen hat die Aktie in eine Aufwärtsbewegung und ans 52-Wochenhoch geschoben. Der Aufwärtstrend sollte sich weiterhin nach oben entfalten.

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