EssilorLuxottica: Meta könnte einsteigen. In intelligenten Brillen wird die Zukunft gesehen!
- Der Meta-Konzern prüft nach Medienberichten die Zusammenarbeit mit dem Brillenhersteller EssilorLuxottica zu intensivieren, indem man sich mit bis zu 5 Prozent beteiligt.
- Nachdem die zweite Generation der Ray-Ban Meta deutlich besser als der Vorgänger ankam, dürfte Ende 2025 die dritte Generation anstehen.
- Der Markt für smarte Brillen wächst nach Expertenschätzungen um 20 Prozent pro Jahr und bietet trotz seines Nischendaseins für EssilorLuxottica die Chance bei einem neuen Technologietrend frühzeitig dabei zu sein.
EssilorLuxottica macht mit seinen Brillen die Welt schärfer!
EssilorLuxottica ist mit einem Jahresumsatz von 26,62 Milliarden Euro einer der größten Hersteller von Brillen. Der Konzern entstand 2018 durch den Zusammenschluss von Essilor mit Luxottica. Vertrieben werden eigene Gestelle, wie von Ray-Ban und Oakley, sowie hochwertige Brillengläser. Mehr als 150 Marken zählen zum Portfolio. Mit über 17.589 Stores verfügt der Konzern über einen starken Direktvertrieb auf globaler Ebene in Nordamerika, Europa, Afrika sowie Asien-Pazifik und Lateinamerika. Bekannt ist in Deutschland die Optikerkette Apollo, die mittlerweile zu EssilorLuxottica gehört. Als Brillenhersteller kommen dem Konzern mehrere strukturelle Wachstumstreiber zugute. Einer davon ist die alternde Bevölkerung, welche den Bedarf an Sehhilfen antreibt. Zugleich kann man aber auch hochwertigere und modernere Brillen absetzen, wenn der weltweite Lebensstandard weiter zunimmt. Auch die Digitalisierung ist für EssilorLuxottica positiv, um einerseits den Online-Vertrieb auszubauen, aber andererseits auch von mehr Bildschirmnutzung zu profitieren, weil der Bedarf an Brillen wächst. Innovative Brillen mit Blaulichtfilter werden gefragter. Schließlich führt ein zunehmendes Bewusstsein für die Bedeutung der Augengesundheit zu einer höheren Nachfrage nach präventiven sowie korrektiven Produkten.
Supreme soll das Portfolio ergänzen. Aus diesen Gründen wird eine Lifestyle-Modemarke gekauft!
Der Brillenhersteller ist kontinuierlich auf der Suche nach anorganischen Wachstumsmöglichkeiten. Angestrebt wird derzeit die Übernahme von Supreme für gut 1,5 Milliarden USD von der VF Corp. Das Besondere daran ist, dass es sich um einen Anbieter von Bekleidung handelt, der nichts mit dem Kerngeschäft der Augenheilkunde zutun hat. Essilorluxottica kauft zu einem Zeitpunkt eine Modemarke, wo diese unter einer Konsumzurückhaltung leiden. Bekannt ist Supreme für seine Streetwear-Mode. Vielmehr geht es bei dem Kauf darum einen Zugriff auf eine Plattform, große Datenmengen und die Verbindung zur Generation Z zu bekommen. Sodann könnte Supreme für Essilorluxottica zu einem Testfeld werden, wenn es um neue Produkte und Technologien geht, die auf eine jüngere Kundschaft abzielen. Offenbar sah sich der Konzern bei der Adressierung der Generation Z bisher nicht so gut aufgestellt.
Der Markt für smarte Brillen wächst um 20 Prozent. Steigt Meta ein und vertieft seine Partnerschaft?
EssilorLuxottica und Meta verbindet eine mehrjährige Partnerschaft. Beide Unternehmen vertreiben unter der Marke Ray-Ban Meta smarte Brillen seit 2021. Damit wird eine neue Produktkategorie adressiert, die bisher kaum durchdrungen ist, aber laut Expertenschätzungen um 20 Prozent pro Jahr wächst. Derzeit vertreiben die beiden Unternehmen mehr als 15 verschiedene Ray-Ban Meta-Brillen in drei Fassungen für Preise ab 329 Euro. Auch mit Korrekturgläsern ist sie erwerbbar. Mit der intelligenten Brille lassen sich Fotos und Videos aufnehmen, Anrufe tätigen, Musik oder Navigationsbefehle anhören und die eigene Perspektive Live streamen. Die integrierte Meta KI kann Infos zu einem Gegenstand liefern, welchen der Benutzer betrachtet. Die Nachfrage nach der aktuell Ray-Ban Meta ist nach Angaben des EssilorLuxottica-CEOs deutlich besser, da sie gegenüber der Vorgängerversion binnen weniger Monate mehr verkauft wurde, als die erste Generation innerhalb von zwei Jahren. Laut Medienberichten könnten beide Unternehmen ihre Zusammenarbeit vertiefen, indem Meta einen 5-prozentigen Anteil an EssilorLuxottica erwirbt. Meta würde seine technische Expertise stärker in den Konsumentenmarkt drängen und sich EssilorLuxottica mit Produktinnovationen vom Wettbewerb abheben. In Richtung Ende 2025 könnte dann die dritte Generation der Ray-Ban Meta herauskommen. Dabei geht es auch darum andere Tech-Konzerne fernzuhalten, denn Google soll angefragt haben, ob Gemini AI in künftige intelligente Brillen integriert wird.
EssilorLuxottica wächst beständig und bekommt durch smarte Brillen mehr Fantasie
Der Brillenhersteller wächst wegen der aufgeführten strukturellen Trends sowie regelmäßigen Übernahmen kontinuierlich. Auch im Zeitraum 2024 bis 2026 dürfte der Umsatz von 26,62 Milliarden Euro auf 29,90 Milliarden Euro steigen und sich das EPS von 7,09 Euro auf 8,86 Euro ausweiten. Das führt zu einem 22er KGV per 2026. Smarte Brillen stellen einen Nischenmarkt dar, der jedoch prozentual zweistellig wächst. Das macht ihn für EssilorLuxottica attraktiv, zumal man sich die Chance sichert bei einem neuen Technologietrend hin zu intelligenten Brillen frühzeitig positioniert zu sein.