Buy Now, Pay Later ist ein 30 Mrd. USD-Markt - Affirm überzeugt mit Quartalszahlen und neuer Amazon-Partnerschaft!

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Das US-Fintech ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 7,8 Mrd. USD ein direkter Konkurrent von PayPal und Block im Buy Now, Pay Later-Markt. Das Unternehmen bietet für Verbraucher Ratenzahlungen bei Online-Einkäufen und am Point-of-Sale in Geschäften an, die gerade jetzt in Zeiten hoher Inflation an Beliebtheit gewinnen. Affirm möchte sich von den Mitbewerbern vor allem mit festverzinsten und transparenten Raten sowie keinen versteckten Kosten von der Konkurrenz abheben. Anders als bei vielen Mitbewerbern werden etwa auch keine Strafzahlungen für versäumte oder zu spät eingehende Ratenzahlungen berechnet. Geld verdient Affirm vor allem durch einbehaltene Zinsen auf die vergebenen Kredite sowie auch durch Gebühren, die von den Händlern eingezogen werden. Laut Fortune Business Insights dürfte der globale Buy Now, Pay Later-Markt von 30,38 Mrd. USD in diesem Jahr bis 2030 auf 122,19 Mrd. USD anwachsen. Damit werden durchschnittliche jährliche Wachstumsraten von 22 % angenommen.

Affirm ist Marktführer bei Buy Now, Pay Later – Truist sieht nach positiven News nun 30 % Chance!
Die Analysten von Truist stuften nach einem besser als erwarteten 1. Quartal für das bereits laufende Geschäftsjahr 2024 von 28 auf 33 USD (Buy), was einem Aufwärtspotenzial von weiteren 30 % entspricht. Buy Now, Pay Later wird als "lebensfähige Bezahlmethode" betrachtet, bei der Affirm aufgrund seiner überlegenen Technologie als Marktführer gilt. Hervorgehoben werden vom Experten das Adaptive Checkout, Kartenzahlungen und wichtige Unternehmenskunden. Der Gesamtumsatz konnte um 37,3 % auf 496,55 Mio. USD (Konsens: 444,77 Mio. USD) gesteigert werden. Förderlich war hier der mit 5,6 Mrd. USD rund 28 % höhere Bruttowarenvolumen (GMV). Dieses wuchs mehr als dreimal so schnell wie der gesamte US-Onlinehandel. Der Nettoverlust fiel mit -0,57 USD je Aktie (Konsens: -0,70 USD) deutlich geringer aus als befürchtet. CEO und Gründer Max Levchin sprach von anhaltenden Marktanteilsgewinnen. Eine wichtige Erkenntnis des letzten Quartals soll darin bestehen, dass nach den Zinsanpa9ssungen im letzten Jahr auch in einem angemessenen Tempo expandiert werden kann, während das Kreditrisiko in einem Umfeld mit längerfristig höheren Zinsen managen lässt. Bei den aktiven Kunden ging es um 15 % auf 16,9 Mio. bergauf und das Händlernetzwerk wuchs um 9 % auf 266.000 Teilnehmer. Stark wachsen auch die Zahlungen mit über 400.000 aktiven Karten, wo sich der Bruttowarenvolumen von 130 Mio. USD im letzten Quartal auf 224 Mio. USD deutlich beschleunigte. Mit kurzfristig 40 Mio. und langfristig in den USA 240 Mio. potenziell erreichbaren Kartennutzern scheint das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft.

Affirm nun exklusiv für Amazon Business – Es entsteht eine Win-win-Situation
Auch Shopify bleibt ein wichtiger Partner, wo sich die jährliche Wachstumsrate der Shop Pay Installments mit Affirm das 3. Quartal in Folge beschleunigt hat. Schon seit August 2021 können Amazon-Kunden in den Vereinigten Staaten ab einem Warenkorb von 50 USD auf die Ratenzahlungen von Affirm zurückgreifen. Diese Zusammenarbeit wird nun pünktlich zum Black Friday am 24. November intensiviert, indem Affirm künftig auch als erster und damit exklusiver Buy Now, Pay Later-Anbieter für den Business-to-Business-Shop verfügbar wird. Amazon Business hat bereits über 6 Mio. Kunden und wurde 2015 ins Leben gerufen, da Unternehmen die Einzelhandels-Website für Bürobedarf und Großeinkäufe nutzten. Im Fokus stehen dabei Einzelunternehmer oder kleine Unternehmen, die sich im Besitz von nur einer Person befinden, was mit 28 Mio. registrierten Kleinunternehmen die häufigste Unternehmensform in den USA darstellt. Amazon kann somit attraktivere Bezahlmethoden anbieten, während Affirm eine neue Umsatzquelle erschließt. Für das 2. Quartal stellte das Management einen Umsatz von 495 bis 520 Mio. USD (Konsens: 502,39 Mio. USD) in Aussicht. Erwartet wird ein Verlust von -0,57 je Aktie (Konsens: -0,61 USD). Auf Jahresbasis sollen die Erlöse um über 20 % zulegen können. Für das Geschäftsjahr 2024 wird nun ein Umsatzwachstum von über 20 % sowie ein Bruttowarenvolumen von 24,25 Mrd. USD (zuvor 24 Mrd. USD) prognostiziert. Auch die bereinigte operative Marge soll statt bisher über 2 % nun mehr als 5 % betragen. Der Analystenkonsens geht davon aus, dass der Gesamtumsatz nach 1,99 Mrd. USD in diesem Jahr bis 2025 auf 2,42 Mrd. USD ansteigt. Schwarze Zahlen sind hingegen noch nicht in Sicht.

Top-Story aus der Trader-Zeitung vom 15.11.2023
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