Arista Networks: Verbesserte Lieferketten und generative KI treiben das Geschäft

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  • Arista ist für seine programmierbaren Switches bekannt, die für den Einsatz in Rechenzentren konzipiert sind. Diese bieten hohe Geschwindigkeiten, Skalierbarkeit und Zuverlässigkeit, wichtige Faktoren für den Umgang mit KI-Software.
  • Aristas Kundenliste umfasst große Namen wie Microsoft, Meta, Amazon und die New York Stock Exchange, was die Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit ihrer Produkte unterstreichen.
  • Analysten betrachten Ethernet als den zukünftigen Gewinner im KI-Datencenter-Ausbau und sehen Arista als Profiteur, um am etwa 25 Mrd. USD schweren KI-Netzwerkmarkt teilzuhaben.

Arista Networks hat sich als führender Anbieter von Hochgeschwindigkeitsnetzwerkausrüstung und -software etabliert, wobei der Schwerpunkt auf Cloud- und Unternehmensdatenzentren liegt. Ein Schlüsselelement des Erfolgs ist das Extensible Operating System (EOS), ein einheitliches Betriebssystem, das auf allen Arista-Geräten läuft und eine reibungslose Netzwerkintegration ermöglicht. Computing-Netzwerke innerhalb von Rechenzentren zeichnen sich durch zwei Teile aus. Das Frontend für die Anbindung an Server und die Bereitstellung von IT-Anwendungen für die Nutzer und das Backend, das die Server und Speichergeräte miteinander verbindet. Eine der architektonischen Änderungen für neue KI-Workloads besteht darin, dass Kunden nun ihre Backend-Netzwerke verstärken, damit Daten schneller als zuvor verarbeitet werden können. Mit anderen Worten, Backends, die KI-spezifische Vernetzung unterstützen, werden sehr datenintensiv, einschließlich der von Nvidia gelieferten GPUs. Die Trainings- und Inferenzphasen Generative KI-Anwendungen erfordern nicht nur schnellere Server, sondern auch eine enorme Menge an Netzwerkbandbreite, da die Daten immer wieder übertragen werden müssen. Als Cloud-Networking-Unternehmen wurde das Wachstum von Arista jedoch vor allem durch das Frontend mit Allzweck-Netzwerken auf Basis von superschnellem 400G angetrieben, das neben dem Transport von normalen IT-Workloads auch KI unterstützt.

Das Unternehmen meldete sehr gute Finanzergebnisse für das 3. Quartal 2023. Der Umsatz von 1,51 Mrd. USD entsprach einem Anstieg von 29,1 % im Vergleich zum Vorjahr und übertraf die Schätzungen um 30 Mio. USD. Bemerkenswerterweise war dies nicht ausschließlich auf die generative KI-bezogene Nachfrage zurückzuführen, sondern auf eine Normalisierung der Lieferkette. Das Management sprach hierbei von verbesserten Vorlaufzeiten und grundsätzlich verbesserten Lieferkettenbedingungen. Tatsächlich verkauft das Unternehmen derzeit mehr Allzweck-Netzwerkausrüstung an Unternehmen, die zuvor unter längeren Lieferzeiten litten. Der Umsatzanstieg wurde also in erster Linie durch Aufträge erzielt, die früher nicht erfüllt werden konnten. Ein weiterer Grund für die höhere Rentabilität war, dass das Unternehmen von den niedrigeren Komponentenpreisen profitierte, die sich aus der Rückkehr zu einem normalisierten Lieferkettenumfeld ergaben.

Analysten von Morgan Stanley sind der Meinung, dass Arista der "beste Weg ist, um vom Markt für KI-Netzwerke zu profitieren", allerdings unter der Voraussetzung, dass sich die Konnektivität in Richtung Ethernet (von InfiniBand) bewegt. In diesem Szenario werden sich diese Unternehmen wahrscheinlich nicht nur für die proprietäre InfiniBand-Technologie von Nvidia entscheiden, sondern auch für das herkömmliche Ethernet von Arista und anderen Anbietern, um zu vermeiden, dass sich die Anbieter einschränken. Dieser Ansatz entspricht der Entwicklung von Computernetzwerken, bei denen sich die Kunden im Allgemeinen für offenere (statt für proprietäre) Technologien entscheiden und gleichzeitig eine Diversifizierung der Anbieter anstreben. In diesem Zusammenhang spricht der Kostenfaktor für Ethernet, da der Preis eines GPU-Clusters (einschließlich InfiniBand) teurer ist als die Kosten für eine Netzwerkverbindung. Um von der generativen KI-Welle zu profitieren, testet Arista derzeit Ethernet für den Einsatz in GPU-Clustern und plant, die Proof-of-Concept-Phase im Jahr 2024 zu erreichen, wobei die Produktionsphase für Ethernet-basierte Cluster erst für 2025 geplant ist. Das bedeutet, dass das Unternehmen, sofern es diese Meilensteine nicht früher als erwartet erreicht, eher als langfristiger Nutznießer von Generative AI-spezifischen Netzwerken positioniert ist. Arista hat nun einen Marktanteil von 47 % im Segment der Hochgeschwindigkeits-Datencenter-Switches erreicht. Das Unternehmen ist mit einem KGV23e von 38 und einem KUV23e von über 12 momentan nicht günstig. 

Top-Story aus der Trader-Zeitung vom 19.12.2023
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