Aixtron: Dieser Chip-Nachzügler hilft Rechenzentren energieeffizienter zu machen!
- Als Marktführer bei MOCVD-Anlagen profitiert Aixtron von Elektromobilität, Data Centern sowie der optischen Datenkommunikation sowie Micro LEDs.
- GaN-Chips könnten sich wegen der Energieeffizienz in Rechenzentren durchsetzen und damit die Nachfrage nach der neuen G10-GaN-Anlage von Aixtron erhöhen.
- 2024 wird ein Jahr mit flachem Wachstum, aber bereits 2025 könnte es wieder anziehen und zu einem 15er KGV führen. Die Kurskorrektur hat die Bewertung von Aixtron wieder attraktiv gemacht.
Aixtron ist Marktführer bei MOCVD
Aixtron ist mit rund 75 % der Marktführer bei der MOCVD-Technologie. Darunter wird die chemische Gasphasenabscheidung verstanden. Dieses Verfahren dient dem Wachstum von kristallinen Schichten, indem ultradünne Schichten von Atomen auf einen Chipwafer aufgetragen werden. MOCVD wird für die Produktion von LEDs, Lasern und Transistoren benötigt. Gerade für die Fertigung von Verbindungshalbleitern, die auf Basis von Galliumnitrid (GaN) entstehen, ist das MOCVD-Verfahren entscheidend. Denn GaN setzt sich wegen seiner überragenden Materialeigenschaften durch. Halbleiterbauelemente auf Basis von GaN erhöhen die Leistungsfähigkeit von Ladegeräten, sorgen für eine energiesparende Stromversorgung von Servern und Rechenzentren und ermöglichen eine effiziente Stromwandlung. Bauelemente auf Basis von Siliziumkarbid (SiC) wiederum kommen in Chips von Elektroautos zum Einsatz, weil sich damit die Reichweite ausdehnen lässt. Aixtron hat mit seinen G10-SiC und G10-GaN die richtigen Produkte für die Epitaxie, eine Form des Kristallwachstums, auf dem Markt. So bietet die G10-SiC den höchsten Wafer-Durchsatz pro Quadratmeter Reinraumfläche, sodass SiC-Bauelementen zu den niedrigsten Betriebskosten herstellbar sind.
GaN-Chips erhöhen die Energieeffizienz von Rechenzentren. Aixtron liefert die Anlagen!
Der Anteil des Stromverbrauchs von Rechenzentren steigt beispielsweise in den USA von 3 % auf 8 % bis 2030. Daher werden stromsparende Eigenschaften von Halbleitern wichtiger. Daher könnten sich GaN-Chips in Rechenzentren durchsetzen und damit auch den Bedarf an Anlagen von Aixtron steigern. Erst neu wurde die G10-GaN auf den Markt gebracht, die für hoch produktive Leistungselektronik-Fabriken geeignet ist, und die Fertigung von GaN-Bauelementen auf 150 mm und 200 mm Wafern verwendet wird. Folglich sollte man mit dieser Anlage auch vom erwarten Wachstum des GaN-Marktes von 235 Millionen USD in 2023 auf 2,2 Milliarden USD per 2028 profitieren.
2024 wird ein Übergangsjahr!
Nachdem Aixtron im Zeitraum 2020 bis 2023 seinen Umsatz von 269,2 Millionen Euro auf 629,88 Millionen Euro massiv ausweitete, ist in 2024 mit einem flachen Wachstum rechnen. Darauf deutet das erste Quartal samt Auftragseingang hin. Denn die Bestellungen reduzierten sich um 14 % auf 120,3 Millionen Euro. Der Orderbestand nahm um 15 % auf 355 Millionen Euro ab. Wegen der zuvor vielen Aufträge kletterten die Erlöse um 53 % auf 118,3 Millionen Euro und das Nettoergebnis verdreifachte sich auf 10,9 Millionen Euro. Aixtron sprach im Zuge der Zahlen von einer positiven Einschätzung zur Nachfrage und peilt in diesem Jahr bei einem Umsatz von 630 bis 720 Millionen Euro eine EBIT-Marge von 24 bis 26 % an. Die Sorgen um mögliche Marktanteilsverluste wischte Aixtron jüngst weg, wonach man einen weiteren Kunden aus dem Kreis der Top-5 Siliziumkarbid-Hersteller gewann, sowie Aufträge aus China und Japan. Mittelfristig könnten Wachstumsimpulse resultieren, wenn sich Micro LEDs durchsetzen oder mehr Nachfrage nach Lasern zur optischen Datenkommunikation entsteht. Aktuell investieren Micro LED-Kunden in Entwicklungs- und Pilotlinien zur Vorbereitung der Kommerzialisierung.
Die Bewertung von Aixtron ist attraktiv geworden
Aixtron dürfte in den nächsten Jahren wegen dem Übergang zu GaN- und SiC-Bauelementen sowie einer möglichen Kommerzialisierung von Micro LEDs noch über deutliches Wachstumspotenzial verfügen. Gerade der Einsatz von GaN in Chips für die Datenkommunikation sowie in Rechenzentren könnte für eine Nachfrageüberraschung sorgen. Denn Energieeffizienz wird in sämtlichen Anwendungen wichtiger. So erwartet der Factset-Konsens bei einem Umsatz von 747,1 Millionen Euro ein EPS von 1,48 Euro in 2025. Daraus resultiert ein KGV25e von 15. Für einen klaren Marktführer bei MOCVD-Anlagen ist das nicht zu teuer. Ziehen die Ordereingänge an, dann hat die Aktie eine realistische Chance das Ende der laufenden Bodenbildung zu besiegeln.