Adobe erweitert die Creative Cloud mit über 100 neuen Funktionen – Firefly erstellte allein im letzten Monat 1 Mrd. KI-Bilder!

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Bei der von 10. bis 12. Oktober stattfindenden Adobe MAX, der weltweit größten Kreativmesse, stellte der führende Anbieter von Bildbearbeitungssoftware neue Modelle der KI-basierten Firefly-Familie sowie über 100 neue Funktionen für verschiedene Creative Cloud-Anwendungen vor. Bereits im letzten Earnings Call betonte CEO Shantanu Narayen, dass Adobe eine "neue Ära KI-gestützter Kreativität für Millionen von Kunden auf der ganzen Welt eingeleitet" hat. Berichtet wurde mit einem Quartalsrekord im Digital Media-Geschäft über einen "explosionsartigen Anstieg" bei der Erstellung und Nutzung von digitalen Inhalten. Generative KI wird nach und nach in die gesamte Produktpalette gebracht, um das Erstellen und Bearbeiten von Bildern, Videos, Musik oder Dokumenten zu deutlich vereinfachen. Seit der Vorstellung des Bild-zu-Textgenerators Firefly im März wurden bereits 3 Mrd. Bilder erstellt, davon allein im letzten Monat 1 Mrd. Stück. Adobe stellte mit dem Firefly Image 2 Model eine Beta-Version eines neuen Bildgebungsmodells für die Adobe Firefly-Webanwendung vor, das hochwertigere Bilder liefert, Menschen genauer darstellt und die Textausrichtung verbessert. Dieses Modell soll die kreative Kontrolle und Bildqualität in Firefly "erheblich" verbessern. Dabei kann mit dem neuen "Generative Match" auch ein Referenzbild ausgewählt werden, um sich bei der KI-Bilderstellung an einem Original zu orientieren.

Neue Designvorlagen und weltweit erstes generatives KI-Modell für Vektorgrafiken vorgestellt
Vorgestellt wurde mit einem Firefly-Vektormodell eine Beta für den Illustrator als das weltweit erste generative KI-Modell für die Erstellung von Vektorgrafiken, etwa für Logos, Website-Grafiken, Produktverpackungen oder Symbole. Mit einem Firefly- Designmodell gibt es außerdem eine Text-zu-Vorlage-Funktion direkt in Adobe Express, um Vorlagendesigns wie Flyer, Poster, Einladungen zu erstellen. Dort wurde auch das bereits in Photoshop verfügbare "Generative Füllung" integriert, das im Vergleich zu früheren Versionen bereits eine 10-mal höhere Akzeptanzrate verzeichnete. Damit können mit Promts Objekte und Personen in Bilder eingefügt, entfernt oder ersetzt werden. In den Fokus rückt aber auch zunehmend die Videobearbeitung. Innerhalb von Premier Pro ist generative KI bereits einsetzbar, um Transkripte abzurufen und wie in einer Textdatei zu verändern. Somit können nicht nur bestimmte Szenen und Inhalte schneller gefunden und bearbeitet werden, es lassen sich ab sofort auch automatisch Füllworter, wie "ähs" und "ehms" in transkribierten Dialogen erkennen und mit einem Klick herauslöschen.

Die Akzeptanz der generativen KI nimmt weiter zu – Einsatz bei über 50 % aller Projekte
Aktuelle Umfragen mit 750 professionellen Kreativen in den USA zeigen, dass bereits 87 % in den letzten sechs Monaten verschiedene generative KI-Werkzeuge getestet haben, um Inhalte zu erstellen und zu bearbeiten. In über der Hälfte der Projekte werden die Funktionen eingesetzt. Ein wesentlicher Vorteil ist die Zeitersparnis, die 55 % der Befragten bereits mit 20 % beziffern. Angesichts einer erwarteten Verfünffachung des Inhaltsbedarfs in den nächsten zwei Jahren wird generative KI immer wichtiger. Mit dem neuen GenStudio werden mit Firefly als Zentrum über eine End-to-End-Lösung mehrere Produkte verbunden, um die markenkonforme Content-Lieferkette innerhalb von Unternehmen zu beschleunigen. Adobe wirbt mit der sicheren und transparenten Inhaltsveröffentlichung. Ein neues "Icon of Transparency" soll mit einem "CR"-Symbol für ultimative Transparenz sorgen, das auch von großen Marken, darunter Microsoft, Leica Camera, Nikon und Publicis Groupe, übernommen wurde. Nicht nur die zunehmende Nachfrage dürfte das Wachstum anfachen. Im November werden die Preise der Abonnements um durchschnittlich 10 % angehoben und die Monetarisierung von Firefly wurde bereits mit einem monatlichen Kontigent an "Generative Credits" für die Erstellung von KI-Bildern gestartet. Mit einem Umsatzplus von 10 % und einer Nettogewinnsteigerung von 20 % konnten die Erwartungen im 3. Quartal übertroffen werden. Der Analystenkonsens rechnet für das laufende Geschäftsjahr 2023 mit einem Gesamtumsatz von 19,37 Mrd. USD und einem Nettogewinn von 15,93 USD je Aktie. Im Folgejahr sollen es 21,72 Mrd. USD bzw. 17,97 USD je Aktie sein.

Top-Story aus der Trader-Zeitung vom 11.10.2023
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