2G Energy wird bis 2025 optimistischer. Diese Story muss man kennen!

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  • 2G Energy hat die Umsatzprognose für 2025 von 390 bis 430 Millionen Euro auf bis zu 450 Millionen Euro angehoben. Die Auftragseingänge ziehen an und sollten sich in Deutschland sowie den USA verbessern.
  • Ab 2026 kommt das Großwärmepumpengeschäft als neuer Wachstumstreiber hinzu. 2G Energy kombiniert BHKWs mit Großwärmepumpen zu Systemen.
  • Bis 2030/31 benötigt Deutschland gut 25 Gigawatt an neuen Gaskraftwerken. Die Umsetzung wird zeitlich knapp. BHKWs sind eine schnelle Lösung, um grundlastfähige Kapazitäten für Strom und Wärme zu stellen.

2G Energy hat die Umsatzprognose für 2025 auf 450 Millionen Euro angehoben, weil sich die Auftragseingänge wieder beleben. Ab 2026 kommt noch das Großwärmepumpengeschäft hinzu, welches das Wachstum antreibt. Eine langfristige Story könnte eine deutliche Zunahme der Nachfrage an BHKWs sein, weil Deutschland immer mehr in Verzug gerät die ca. 25 Gigawatt an Gaskraftwerks-Backupkapazitäten bis 2030/31 aufzubauen.

2G Energy setzt auf Wasserstoff-BHKWs und Großwärmepumpen!
2G Energy ist bei BHKWs in der Klasse von 20 Kilowatt bis 4.500 Kilowatt aufgestellt. Diese werden oft mit Kältemaschinen und Wärmepumpen kombiniert. Insofern ist der Zukauf von NRGTEQ aus dem Jahr 2023 ein strategisch guter Fit, um auch Wärmepumpen zu offerieren. 2G Energy sieht sich bei sogenannten "Green Modular Reactors" sehr gut aufgestellt und nach eigenen Angaben verfügt auch kein anderes Unternehmen über eine ähnliche Erfahrung. Vom Wettbewerb hebt sich 2G Energy dadurch ab, dass man als Input auch Wasserstoff in einer Quote von 0 bis 100 Prozent sowie verschmutzten Wasserstoff nutzen kann, der für Brennstoffzellen gar nicht in Frage kommt. Insofern sieht sich das Unternehmen auch als Profiteur der Wasserstoffwirtschaft. Über 30 Wasserstoff-BHKWs wurden weltweit schon abgesetzt. Typischerweise stammen die Kunden zu 25 Prozent aus der Industrie und dem Handel, zu 11 Prozent aus dem Servicesektor und zu 64 Prozent aus der Energiebranche. Gerade die öffentliche Hand hat begonnen mehr Aufträge für BHKWs an 2G Energy zu vergeben.

Der Auftragseingang dynamisiert sich. In Asien vervielfachte er sich auf 10 Mio. Euro. Der 2024er Jahresstart ist vielversprechend.
Am 25.01.24 überraschte 2G Energy mit guten Nachrichten zum Ausblick. Die Basis dafür ist eine Belebung beim Auftragseingang. Der Auftragseingang legte um 28 Prozent auf 47,5 Millionen Euro im 4. Quartal zu. Projekte in Asien, Australien, Süd- und Mittelamerika wurden akquiriert. Die Region Asien / Australien war mit 10 Millionen Euro an Ordereingang exzellent, denn 2G Energy verzeichnete einen Anstieg um 525 Prozent zum Vorjahr! Erfreulicherweise wird die Unsicherheit in den USA und Europa schrittweise überwunden, sodass künftig von dort mehr Aufträge folgen sollten. Die Prognose für 2024 wird erneut bestätigt. Der Umsatz soll bei bis zu 390 Millionen Euro landen und die EBIT-Marge bei 8,5 bis 10 Prozent herauskommen. Sinkende Bezugspreise wirken sich positiv auf die Profitabilität aus. Der Jahresauftakt 2024 soll vielversprechend sein. Getrieben durch die europäischen Märkte und die USA dürfte der Ordereingang im Januar deutlich über dem Vorjahresmonat liegen, so 2G Energy. 2024 lösen sich die Investitionsverzögerungen durch den Inflation Reduction Act in den USA auf, sodass sich der Markt aus der Lethargie befreien dürfte.

Anhebung der 2025er Umsatzprognose! Ab 2026 schieben Großwärmepumpen das Business an.
Die Umsatzprognose für 2025 schraubte 2G Energy am 25.01.24 nach oben. Der Umsatz soll auf bis zu 450 Millionen Euro statt 390 bis 430 Millionen Euro steigen. Damit nimmt das Wachstumstempo zu bzw. liegt über der Annahme von 10 Prozent plus Inflation. Das müsste der Markt beginnen zu honorieren. "Für das Jahr 2024 erwartet der Vorstand, dass sich der deutsche Markt erholt und seinerseits das Wachstum befeuert. Dauerhaft hohe Strompreise und das erneute Ausbleiben einer Gasmangellage, was zu wieder normalisierten Gaspreisen geführt hat, machen 2G-BHKW zu hochrentablen Investitionen", heißt es vom Unternehmen Der Aufschwung beim Auftragseingang soll sich in 2024 verstetigen. Ab 2026 sollte das Wachstum weitergehen. Dann will man größere Stückzahlen an Wärmepumpen ausliefern. Hintergrund ist der vorherige, notwendige Abschluss der Wärmeplanung. Damit wird das Wärmepumpengeschäft in den Folgejahren zum Wachstumstreiber.

Die langfristige Story: Gaskraftwerks-Backupkapazitäten fehlen. BHKWs könnten teilweise einspringen!
Die langfristige Story für den restlichen Verlauf der Dekade ist. Deutschland muss geschätzt 50 Gaskraftwerke mit je 500 Megawatt bis 2030/31 bauen, damit man über die Backup-Kapazitäten wegen dem Kohleausstieg verfügt. Die Gaskraftwerke springen immer dann ein, wenn die Stromerzeugung aus Wind, Solar etc. nicht ausreicht. Das Problem ist, die Finanzierung ist unklar. Die Unternehmen bauen keine Gaskraftwerke, wenn sie nicht laufen und Kosten verursachen. Der Bund hat bisher keine Klarheit zur Förderung geschaffen. Zudem dauert der Bau von Gaskraftwerken gut sechs Jahre. Die Folge ist, BHKWs sind eine Alternative, weil sie schnell verfügbar sind, dezentral Strom und Wärme erzeugen und auf Wasserstoff umrüstbar sind. Kommt es zu einem schnelleren Ausbau von BHKWs, dann wäre 2G Energy ein Profiteur.

Top-Story aus der Trader-Zeitung vom 29.01.2024
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