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Ströer: Profiteur von Budgetverschiebungen zur digitalen Außenwerbung mit Sonderfantasie!

Die Aktie von Ströer könnte im Jahr 2024 positiv überraschen, da sich mehrere Kurstreiber abzeichnen. Die Budgets verschieben sich hin zur digitalen Außenwerbung, wo das Unternehmen führend ist. Der Verkauf von Assets wie Asam Beauty und Statista könnte die Nettoverschuldung massiv reduzieren. Schließlich würden sich sinkende Kapitalmarktzinsen positiv auf das Finanzergebnis und damit den Nettoertrag auswirken. Die Bewertung von Ströer liegt per 2025 bei einem 12,4er KGV!

Die Budgets verschieben sich von Print und TV zur digitalen Außenwerbung!
Ströer ist in Deutschland der Marktführer bei Außenwerbung. Die Werbeinfrastruktur des Unternehmens sieht man häufig in Städten, an Bahnhöfen und Flughäfen. Insgesamt bietet man 300.000 Werbeplätze in Deutschland an. Ein Trend geht hin zu digitalen Werbetafeln. Die digitale Außenwerbung nimmt einen wachsenden Anteil am Werbemix von Unternehmen ein. Zuletzt soll der Marktanteil schon bei neun Prozent gelegen haben. Davon profitiert Ströer insbesondere auch bei der Marge, weil man im Bereich der Außenwerbung auf eine EBITDA-Marge von über 47 Prozent in den letzten Jahren kam. Während der deutsche Werbemarkt nach neun Monaten im Jahr 2023 um rund zwei Prozent rückläufig war, legte die Ströer Gruppe im selben Zeitraum um acht Prozent zu. Vor allem das digitale Außenwerbegeschäft wuchs mit 26 Prozent sehr stark. Die Gründe für die Outperformance sind Verschiebungen der Budgets von TV, Print und Radio hin zur digitalen Außenwerbung. Begünstigt wird dieser Prozess durch das Reopening. Beispiele für diese Budgetverschiebungen sind. H&M gab in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 gut 25 Prozent weniger für Werbung aus, aber stattdessen wurden die Ausgaben für digitales Außenmarketing um 72 Prozent erhöht. Der Autobauer Peugeot investierte zehn Prozent weniger ins Marketingbudget, aber steigerte dennoch die Ausgaben für digitale Außenwerbung um 211 Prozent. Telefonica reduzierte die Werbeausgaben um 12 Prozent, jedoch kletterten die Ausgaben für Außenwerbung um 81 Prozent. Verbessert sich das wirtschaftliche Umfeld im Jahr 2024, dann sollte das zusätzlich positive Auswirkungen auf die Werbeausgaben haben. Zuletzt sprach das Ströer-Management von einem positiven Momentum für das neue Jahr.

Eine Sonderstory ist der Verkauf von Asam Beauty und Statista
Nicht zum Kerngeschäft mit Außenwerbung und Online-Marketing gehört das dritte Segment im Konzern namens "DaaS & E-Commerce". In diesem Segment werden die Erlöse und Erträge von Asam Beauty, einem Online-Kosmetikshop, sowie Statista, einem Online-Statistikportal, abgebildet. Ströer will dieses Segment desinvestieren. Für Asam Beauty wird der Verkaufsprozess in 2024 forciert. Hintergrund ist, dass dieses Standbein früher aufgebaut wurde, weil durch die "Amazonierung" der Trend zum Online-Kauf ging. Danach könnte auch Statista verkauft werden, wofür laut einem früheren "Handelsblatt"-Bericht vom letzten Jahr eine Bewertung von bis zu 1,5 Milliarden Euro möglich wäre. Da aktuell KI bei Statista implementiert wird, könnte das Unternehmen für einen Verkauf fit gemacht werden. Ein 250 Millionen Content wird mit KI trainiert, damit die KI auch Fragen beantworten kann. "Statista AI" soll die Produktivität beim Research und dem Usererlebnis verbessern. Zudem sollte KI mehr Kunden ansprechen und die Bereitstellung von Daten verbilligen. Ein Verkauf der beiden Assets könnte die Nettoverschuldung von über 860 Mio. Euro massiv senken.

Ströer profitiert von wieder sinkenden Zinsen
Neben der Budgetverschiebung zur digitalen Außenwerbung sowie dem Verkauf von Assets hat Ströer noch einen dritten potenziellen Kurstreiber. Das sind sinkende Zinsen. Denn wenn diese wieder nachgeben, verbessert sich das Finanzergebnis. In den ersten neun Monaten des Jahres 2023 lag das Finanzergebnis bei -48,2 Mio. Euro, was Ströer auf die spürbar gestiegenen Kapitalmarktzinsen zurückführte. Das belastete das Nettoergebnis. Wenn Ströer durch Assetverkäufe die Nettoverschuldung senkt und zugleich die Zinsen sinken, ergibt sich ein Impuls für das Nettoergebnis. Per 2025 sollte Ströer laut dem Factset-Konsens rund 4,25 Euro je Aktie verdienen. Das KGV liegt um 12,4.

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