Der neue Leader unter den Big-Techs: Meta Platforms (META) pulverisiert mit den Q4-Zahlen und 25%igem Umsatzwachstum die Erwartungen.

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Die Roadmap wirkt überzeugend. Entsprechend stark ist der Ausblick. Das KGV24e von 23 bietet Raum für den Big-Picture-Breakout.

Im Jahr 2023 hatte Mark Zuckerberg, CEO des Tech-Giganten Meta Platforms (META;i), das Jahr der Effizienz ausgerufen. Ziel war es, Meta zu einem stärkeren Technologieunternehmen zu machen und das Geschäft zu verbessern, um dem Unternehmen die Stabilität zu geben, die ehrgeizige langfristige Vision für KI und das Metaverse umzusetzen. Nach den am Donnerstag (1. Februar) nachbörslich präsentieren Zahlen zum 4. Quartal wird deutlich, dass das Unternehmen sein Ziel sogar übertroffen hat. Meta ist zu einem starken Umsatzwachstum zurückgekehrt und hat ein starkes Engagement bei seinen Apps verzeichnet. Diese werden jeden Tag von mehr als 3,1 Milliarden Menschen genutzt.

25%iges Umsatzwachstum in Q4
Meta meldete für das 4. Quartal ein Umsatzwachstum im Jahresvergleich von 25 % auf 40,1 Mrd. USD. Damit konnte das Unternehmen unter den Big-Techs im abgelaufenen Quartal das stärkste Wachstum verzeichnen. Währenddessen gingen die Gesamtausgaben um 8 % zurück. Der Nettogewinn belief sich daher auf 5,33 USD je Aktie. Dieser hatte im Vorjahresquartal 1,76 USD betragen. Der Free Cashflow betrug 11,5 Mrd. USD. Meta erhöht sein bestehendes Aktienrückkaufprogramm um 50 Mrd. USD. Ferner erhalten Aktionäre erstmals eine Quartalsdividende von 0,50 USD je Aktie. Für das 1. Quartal 2024 erwartet das Unternehmen einen Gesamtumsatz in der Größenordnung von 34,5 bis 37 Mrd. USD. Die Erwartungen hatten hier bisher bei 33,87 Mrd. USD gelegen.

Meta baut eine erstklassige Recheninfrastruktur für KI auf
Meta setzt bei seiner KI-Initiative auf eine erstklassige Recheninfrastruktur. CEO Zuckerberg hatte vor kurzem mitgeteilt, dass Meta bis zum Ende dieses Jahres etwa 350.000 H100 Tensor-Core-Grafikprozessoren von NVIDIA haben wird. Wenn das Unternehmen andere GPUs mit einbezieht, werden es etwa 600.000 H100-Äquivalente an Rechenleistung sein. Meta hatte seine GPU-Cluster für seinen Kurzvideo-Dienst Reels zunächst unterdimensioniert. Nun rüstet das Unternehmen für die Zukunft nach. Der Bereich der Kurzvideos Reels läuft sowohl auf Instagram als auch auf Facebook weiterhin sehr gut. Die Menschen teilen Reels jeden Tag 3,5 Milliarden Mal.

In den nächsten Monaten ist die Einführung zahlreicher KI-Dienste geplant
Meta hatte im Herbst auch seine KI-Dienste auf den Weg gebracht. Dazu zählen Meta AI, ein KI-Assistent, der Menschen hilft, zahlreiche Dinge zu erledigen. Jeder Kreative wird eine KI haben, mit der seine Community interagieren kann. Jedes Unternehmen wird eine KI haben, mit der die Kunden interagieren können, um Waren zu kaufen und Unterstützung zu erhalten. Auf der jährlichen Entwicklerkonferenz Connect im September hatte Meta auch AI Studio vorgestellt, eine Plattform, mit der Unternehmen KI-Chatbots für die verschiedenen Messaging-Dienste des Unternehmens, darunter Facebook, Instagram und Messenger, erstellen können. AI Studio gilt als Vorläufer von Creator AI. Hinzukommen Business AIs und die Ray-Ban Meta Smart Glasses. Meta hat diese Dienste laut eigenen Angaben optimiert und steht kurz davor, sie in den nächsten Monaten in größerem Umfang einzuführen. Diese sollten Hunderte von Millionen oder Milliarden von Menschen erreichen. Im zweiten Schritt sollen diese Dienste dann monetarisiert werden. Business-KI wird dabei das Wachstum von Business Messaging und WhatsApp, Messenger und Instagram unterstützen.

Meta setzt auf das Open-Source-Modell
Meta verfolgt den Ansatz, dass jeder Entwickler ein hochmodernes Open-Source-Modell haben soll, mit dem er arbeiten kann. Die langjährige Strategie besteht darin, eine allgemeine Open-Source-Infrastruktur aufzubauen. Das hilft dem Unternehmen, die besten Leute bei Meta zu rekrutieren. Im Falle der KI umfasst die allgemeine Infrastruktur die Llama-Modelle, einschließlich Llama 3, das gerade trainiert wird. Das Unternehmen nutzt Facebook und Instagram mit Hunderten von Milliarden öffentlich geteilter Bilder und Dutzende Milliarden öffentlicher Videos. Hinzukommt die große Anzahl von öffentlichen Textbeiträgen und Kommentaren.

Reality Labs überschreitet beim Umsatz die Milliarden-Marke
Reality Labs, der Part von Meta, der sich auf die Entwicklung von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) Technologien konzentriert, konnte im 4. Quartal zum ersten Mal die Umsatzmarke von 1 Mrd. USD überschreiten. Das Wachstum betrug hier 47 %. Die Verkäufe des Mixed-RealityHeadsets Quest 3 haben einen starken Start hingelegt. Gleiches gilt laut CEO Zuckerberg auch für die Ray-Ban Meta Smart Glasses. Der Partner EssilorLuxottica plant bereits, aufgrund der hohen Nachfrage mehr zu produzieren, als beide Unternehmen erwartet haben.

WhatsApp bietet großes Potenzial
CEO Zuckerberg sieht weiterhin auch große Chancen für WhatsApp: Die sonstigen Umsätze der ‘Family of Apps’ beliefen sich im 4. Quartal auf 334 Mio. USD, ein Plus von 82 %, das auf das Umsatzwachstum der WhatsApp Business-Plattform für Business-Messaging zurückzuführen war. Das Unternehmen sieht eine zunehmende Akzeptanz bei den Werbetreibenden für Click-to-Message-Anzeigen. Das Unternehmen plant, die Kaufoptimierung in diesem Jahr auch für Click-to-WhatsApp-Kampagnen einzuführen. Im Oktober hatte Meta weltweit Flows eingeführt, das es Unternehmen ermöglicht, innerhalb von WhatsApp mehr Nutzererlebnisse zu bieten, z. B. die Auswahl eines Sitzplatzes für einen Flug oder die Buchung eines Termins. Meta sieht hier erste gute Erfolge.

Fazit: Meta hat sämtliche Erwartungen pulverisiert. Mark Zuckerberg möchte Meta als führenden Anbieter für Künstliche Intelligenz-Assistenten positionieren und investiert hohe Summen in KI-Projekte. Das KGV24e liegt mit 23 im moderaten Bereich. Die Wachstumsfantasie rund um die KI-Projekte dürften den Kurs weiter beflügeln. TraderFox ist investiert und sehr optimistisch für die Aktie.

Top-Story aus der Trader-Zeitung vom 02.02.2024
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